Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Die Welt der Mythen und Legenden

Zeichnung: Eine Gruppe Menschen isst einen anderen Menschen | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 25.08.2021
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Kannibalismus
Warum Menschen Menschen essen

Moderne Mythen
Zu gut, um falsch zu sein

Das Kalenderblatt
25.8.1835
Der erste Artikel des "Great Moon Hoax" erscheint in der New York Sun
Von Markus Mähner
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar

Kannibalismus - warum Menschen Menschen essen
Autor: Sebastian Kirschner / Regie: Martin Trauner
Es klingt nach Filmfantasie, Gewalt und "wilden" Völkern am Ende der Welt: Kannibalismus. Sofort und unweigerlich denken wir an Kino-Scheusale wie Hannibal Lecter, an reale Verbrecher wie den Kannibalen von Rotenburg oder an raue Sitten fernab jeglicher Zivilisation. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Kannibalismus ist mehr als nur Hunger und Verbrechen. Als der amerikanische Biologe Bill Schutt sich mit der Geschichte des Kannibalismus befasst, stößt er nicht nur auf die Wurzeln des Tabus und wie es sich unaufhaltsam seinen Weg durch die Jahrhunderte bahnt. Der Wissenschaftler lernt extreme Situationen kennen, die selbst dieses größte aller Tabus außer Kraft setzen. Und er stellt fest: Menschen zu essen ist gar nicht so ungewöhnlich, wie es im ersten Moment scheint. Tatsächlich war es lange Zeit sogar in Europa geläufig - und das ist es in Teilen der westlichen Welt bis heute noch.

Moderne Mythen - zu gut, um falsch zu sein
Autorin: Julia Devlin / Regie: Sabine Kienhöfer
Der moderne Mensch denkt, er sei rational und aufgeklärt. Doch trotzdem halten sich viele Mythen, die wie früher die Märchen mündlich weiter überliefert werden. Und niemand entlarvt diese Mythen als unwahr. Vielmehr kommen sie als klare wissenschaftliche Fakten oder als geschichtliche Tatsachen daher. Denn was einem breiten Publikum erst einmal plausibel erscheint, lässt sich oft nicht mehr aus dem allgemeinen Bewusstsein tilgen. Und das hat ganz viel mit dem unbewussten menschlichen Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit zu tun, mit Vorurteilen - und auch mit einem großen Verlangen danach, unterhalten zu werden. radioWissen begibt sich in dieser Stunde auf die Spuren von uralten aber auch ganz neuen Mythen. Der Mythos von Adonis entstammt dabei wahrscheinlich dem semitischen Sprachraum, wo sein Name von "Adon", der Herr, abgeleitet wurde. Auch in der Bibel ist schon von einem "sehr schönen Mann" die Rede, namens "Adonia". Der Adonis-Mythos hat sich in der Antike im gesamten Mittelmeerraum ausgebreitet. In Griechenland wird ihm "Aphrodite" zur Seite gestellt, in Rom "Venus". Allen Mythen gemeinsam sind die Themen: Liebe, Tod, Auferstehung. Die Göttinnen begehren ihn, doch keine besitzt ihn ganz. Seine besondere Leidenschaft gehört der Jagd, die ihm zum Verhängnis wird. Ein Eber verletzt ihn tödlich, und aus seinen zur Erde fallenden Blutstropfen sprießen Anemonen - Adonisröschen.
Von jeher gilt ein Adonis als besonders attraktiver Mann, dem einen zur Freude, dem andern zur Last. Längst gesteht man auch dem männlichen Geschlecht zu, sich um seine Schönheit zu kümmern. Die Möglichkeiten, diese mithilfe der Kosmetik, Mode, Sport und Schönheitschirurgie zu erhalten - oder gar zu gestalten - sind vielfältig.
Erstsendung: BR 2011

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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