Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Sportsucht und krankmachendes Sitzen

Mann sitzt am Computer und hält sich den schmerzenden Rücken | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 08.07.2021
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Droge Sport
Sucht mit Entzugserscheinungen

Diagnose Sitzen
Krank durch mangelnde Bewegung

Das Kalenderblatt
8.7.1892
Verräterische Rillen: Fingerabdrücke überführen erstmals eine Mörderin
Von Simon Demmelhuber
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar

Droge Sport - Sucht mit Entzugserscheinungen
Autorin: Daniela Remus / Regie: Sabine Kienhöfer
Fitness und Gesundheit sind die Gründe, warum die meisten Menschen damit beginnen, regelmäßig Sport zu treiben. Immer häufiger beobachten jedoch Sportmediziner und Sportpsychologinnen, dass sich das regelmäßige Training bei Freizeitsportlern zu einem intensiven und zwanghaften Verhalten entwickelt. Sie sprechen sogar von Sportsucht, weil es bei einem Mangel an Bewegung, sei es durch Krankheit oder Arbeit zu regelrechten Entzugserscheinungen kommt: dazu gehören Schlafstörungen, Gereiztheit und Depressionen. Die Forschenden betrachten diese ästhetische Arbeit am eigenen Körper deshalb kritisch, denn erste Studien zeigen, dass es dabei weniger um Gesundheit und Fitness geht, als um die Erfüllung von Körpernormen und um Identität.

Diagnose Sitzen - krank durch mangelnde Bewegung
Autorin: Yvonne Maier / Regie: Sabine Strasser
Sitzen Sie gerade auf einem Stuhl, am Schreibtisch, während sie diesen Text lesen? Das könnte tödlich sein. Denn Menschen, die täglich mehr als sechs Stunden am Stück sitzen, haben ein um rund 40 Prozent höheres Risiko, innerhalb der nächsten 15 Jahre zu sterben als Menschen, die nur drei Stunden hintereinander am Tag sitzen. Erst seit dem Jahr 2010 wird der Begriff "Inaktivitätsforschung" in der medizinischen Wissenschaft verwendet - die Forschung dazu steht noch ganz am Anfang. Doch je mehr die Mediziner, Sportwissenschaftler und Hirnforscher darüber herausfinden, desto dringlicher erscheint das Problem. Denn dauerhafte Inaktivität hat Auswirkungen auf unseren gesamten Körper: Der Fettwechsel und Cholesterinstoffwechsel verändert sich beim langen Nichtstun. Die Folge: Herzkreislaufprobleme und Herzinfarkte. Auch Diabetes Typ 2 kann durch Inaktivität hervorgerufen werden. Dabei werden die ruhenden Muskelzellen unempfindlicher für Insulin. Doch nicht nur der Stoffwechsel verändert sich massiv durch Stillsitzen. Forscher vermuten auch Genveränderungen, die dadurch ausgelöst werden könnten. Vielleicht auch Veränderungen im Gehirn. Schon länger ist bekannt, dass Bewegung und Sport bei der Behandlung von psychischen Krankheiten helfen können. Sportwissenschaftler und Hirnforscher interessiert es darum, wie sich körperliche Inaktivität auf unsere Psyche auswirkt.
Erstsendung: BR 2016

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Matthias Eggert

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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