Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton Hundsbuam und Herzibopperl

Sonntag, 25.04.2021
20:05 bis 21:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Hundsbuam und Herzibopperl
Kindheiten in Bayern
Von Thomas Grasberger

Wiederholung vom Samstag, 8.05 Uhr
Als Podcast verfügbar

Wer oder was ist eigentlich ein "Kind"? Zumindest die juristischen Definitionen scheinen heutzutage klar zu sein. Die UNO schreibt in ihrer Kinderrechtskonvention: "Kind ist, wer das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat."
Das deutsche Recht unterscheidet schon etwas genauer: Wer noch keine 14 Jahre ist, darf sich hierzulande Kind nennen. Was sich aber hinter dem Begriff "Kindheit" so alles verbirgt und verbarg, darüber sagen solche formalen Definitionen natürlich nichts aus. Denn Kinder sind und waren immer schon recht unterschiedliche Leute mit höchst verschiedenen Lebensumständen - je nach Zeitalter und sozialer Herkunft, in die sie hinein geworfen wurden; und je nach Anlagen und Charaktereigenschaften, mit denen das Schicksal sie ausgestattet hat.

Da sind zum Beispiel die "Hundsbuam" (und natürlich auch "Hundsmadeln"). Weitgehend unkontrolliert und abenteuerlustig stromer(te)n sie durch die Straßen der Städte oder über die Wiesen und durch die Wälder des Landes - auf dass sie hoffentlich wenigstens zum Abendessen wieder daheim waren. Ihre Kind-Kollegen hingegen, die "Herzibopperl", wurden und werden stets wohlbehütet und verhätschelt, gefördert und gefordert, allerdings auch kontrolliert, ja kaserniert, auf den Inseln elterlicher Häuslichkeit groß. Letzteres - so kann man zumindest immer wieder lesen - sei im Zeitalter selbst- und fremdoptimierender Helikoptereltern das gängige Modell. Stichwort "Terminkindheit".

Seit der "Entdeckung der Kindheit", die der französische Historiker Philippe Aries mit dem Beginn der Neuzeit verknüpft, haben sich die Lebensbedingungen der kleinen Menschen immer wieder verändert. - Thomas Grasberger gibt Einblicke in bayerische Kindheiten von einst und jetzt.

BR 2017

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