Bayern 2

     

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Sprechblasen | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 15.04.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Konversation
Andere Zeiten, andere Talks

Respekt
Grundpfeiler des Miteinanders

Das Kalenderblatt
15.04.1888
Ältester Fußballclub Deutschlands gegründet
Von Thomas Grasberger
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Konversation - andere Zeiten, andere Talks
Autorin: Marie Schöß / Regie: Kirsten Böttcher
Eine Kunst, die verbirgt, Kunst zu sein: Vielleicht beschreibt das am Besten, was die Konversation zu verschiedensten Zeiten war und bis heute ist. Zwar ändern sich die Ideale der Gesprächsführung von Epoche zu Epoche - die Anmut zum Beispiel spielt als Gesprächsideal in der Renaissance eine große Rolle, Klugheit und Taktik beschäftigen das barocke Gespräch, die Klassik sucht nach Höflichkeit, in der Aufklärung pocht man auf Offenheit. Beginnend in der Antike stellt sich aber zu jeder Zeit zuerst die grundlegende Frage: Will man das private Gespräch, ganz so wie die öffentliche Rede, als Kunst verstehen? Oder gelingt hier das Gegenteil: ein offener Austausch, der ohne Verstellung, ohne Kalkül auskommt? In der Gegenwart stellt sich diese Grundfrage genauso dringlich wie in den französischen Salons der Vergangenheit: Denn wie natürlich muss eine Künstliche Intelligenz sprechen, wie sehr muss sie die eigene regelgeleitete Kunst verbergen, damit die Konversation mit ihr gelingen kann?

Respekt - Grundpfeiler des Miteinanders
Autorin und Regie: Irene Schuck
Der Begriff galt lange als altmodisch, war uncool, sogar verdächtig. Respekt war das, was tatsächliche und vor allem vermeintliche Autoritätspersonen verlangten: Eltern, Priester, Lehrer, Vorgesetzte. Wer aber respektlos auftrat, etwa zum Amtseid als Minister in Turnschuhen kam, der demonstrierte seinen mutigen Einsatz gegen Autoritätsgläubigkeit.
Inzwischen scheint der Begriff eine Rehabilitierung zu erfahren. Seit Jahren taucht er verstärkt in der öffentlichen Diskussion auf. Forschungsgruppen, Buchveröffentlichungen und Talk-Shows widmen sich dem Phänomen: Muss man sich Respekt "verdienen" - oder steht es jedem fraglos zu, respektvoll behandelt zu werden? Warum hat der Begriff ausgerechnet in Unterschicht-Subkulturen, etwa in Rap-Songs, so eine immense Bedeutung? Und: wäre ein von gegenseitigem Respekt getragenes Miteinander tatsächlich gesellschaftsweit denkbar? So oder so: Respekt ist offenbar ein Grundbedürfnis, ein universeller Wert, der nicht für Geld zu kaufen ist.
Erstsendung: BR 2013

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

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