Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Venedig und der Alpenhandel

Venedig | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 12.04.2021
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Venedig
Gründung in der Lagune

Kraxenträger
Geschichte eines Kleinhandels über die Alpen

Das Kalenderblatt
12.04.1831
Resonanzkatastrophe: Broughton Suspension Bridge stürzt ein
Von Hellmuth Nordwig
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Venedig - Gründung in der Lagune
Autor: Thomas Morawetz / Regie: Eva Demmelhuber
Wann feiert man die Gründung einer Stadt? - Erst, wenn der Ort erfolgreich geworden ist und man Grund hat, sich darüber zu freuen. Dann braucht man zum Feiern ein Gründungsdatum. Als die Venezianer im Mittelalter endgültig eine internationale Größe geworden sind, präsentieren sie als ihr Gründungsdatum den 25. März 421. Damals sollen die Festlandbewohner des späten Römischen Reichs vor den einfallenden Langobarden in die sumpfige Lagune geflohen sein. Allerdings gab es zu dieser Zeit noch keinen einzelnen Ort, der Venedig hieß. Venezia war eine Provinz des Oströmischen Reichs, und der Kaiser saß im fernen Konstantinopel. Das Leben in der Lagune war extrem. Es gab kaum sicheren Boden unter den Füßen, und oft genug wurden die Siedlungen überschwemmt. Doch das heutige Venedig war Jahrhunderte lang noch nicht einmal der einzige bedeutende Ort in den Sümpfen. So staunen moderne Besucher heute über die großartige Basilika Santa Maria Assunta auf der Insel Torcello. Sie liegt etwa eine Stunde mit dem Wasserbus von Venedig entfernt im Brackwasser - wie im Niemandsland . Warum ist ausgerechnet das heutige Venedig zum Zentrum der Lagune geworden? Und noch viel mehr: ein Ort, der im Mittelalter von einer ärmlichen Siedlung zu einer europäischen Großmacht aufgestiegen war und in der sich die Bewohner stolz gefragt haben - Wie lange gibt’ s uns eigentlich schon?

Kraxenträger - Geschichte eines Kleinhandels über die Alpen
Autor: Markus Mähner / Regie: Irene Schuck
Heute kann man Küchengeräte, Möbel oder Waschmaschinen einfach übers Internet bestellen. Ein paar Tage später werden sie geliefert. Da kann man sich kaum noch vorstellen, wie beschwerlich der Warentransport in früheren Zeiten war. Besonders anstrengend und gefährlich war der Weg über die Alpen. Denn die Straßen waren nur spärlich ausgebaut und im Winter oft gar nicht passierbar. Hier hatten die sogenannten "Kraxenträger" einen Vorteil. Denn sie kamen dahin, wo die Säumer mit ihren Pferden und Wagen nicht hinkamen. Zu Fuß trugen sie auf ihrem Rücken Waren über die Alpen und boten sie fern ihrer Heimat in den Dörfern und Städten an: Zitronen, Kruzifixe, Gemälde, Bücher oder auch Ferngläser und Thermometer.
Die Geschichte eines inneralpinen Handels, der schon fast vergessen ist.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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