Bayern 2

radioWissen Augenzeugen und Gaffer

Augenzeugin beobachtet aus dem Fenster während sie telefoniert | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 18.02.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Augenzeugen
Wahrheitsfindung vor Gericht

Der Zuschauer-Effekt
Warum wir oft gaffen, aber nicht helfen

Das Kalenderblatt
18.02.2006
The Rolling Stones spielen das größte Konzert aller Zeiten
Von Markus Mähner
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Augenzeugen - Wahrheitsfindung vor Gericht
Autorin: Daniela Remus / Regie: Sabine Kienhöfer
Bei vielen Kriminalfällen, die vor Gericht landen, sind sie unverzichtbar: Die Augenzeugen. Sie haben Unfälle gesehen, Überfälle beobachtet oder sogar selbst einen gewaltsamen Angriff miterlebt. Und jetzt sollen sie sich so erinnern, dass der Richter oder die Richterin den Tathergang feststellen und ein angemessenes Urteil fällen kann. Aber das ist häufig gar nicht so einfach: Denn Erinnerungen sind längst nicht immer so klar und eindeutig, wie es gerade auch in solchen Fällen wünschenswert wäre. Und manchmal wollen Zeugen sich auch gar nicht so genau erinnern, weil sie sich oder jemand anderen mit ihrer Aussage schonen wollen. Wenn Zeugenaussagen für das Gericht und die Urteilsfindung elementar sind, schlägt die Stunde der AussagepsychologInnen. Sie sollen begutachten, wie glaubhaft die Aussage ist. Ihre Expertise kann prozessentscheidend sein. Aber wie findet man per Gutachten heraus, ob jemand lügt oder die Wahrheit sagt?

Der Zuschauer-Effekt - warum wir oft gaffen, aber nicht helfen
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Sabine Kienhöfer
Ein junger Mann wird in einer U-Bahnstation zusammengeschlagen. Dutzende schauen zu, keiner greift ein. Gaffen, statt zu helfen: Ein Phänomen, das in Zeiten, in denen Handyvideos dutzendweise geteilt werden, große mediale Aufmerksamkeit erfährt. Ist es eine bloße Schaulust? Die US-Neurobiologin Peggy Mason hat den so genannten „Zuschauereffekt“ selbst bei Ratten beobachtet: Alleine half ein Nager einem anderen Tier in Not bereitwillig - doch in Gesellschaft zweier untätiger Artgenossen griff die Ratte nicht mehr ein. Ein Hinweis darauf, dass es eher von den Umständen als vom Naturell oder den Moralvorstellungen abhängen könnte, ob man gafft - oder hilft . Auch wenn sich die Ergebnisse eines Tierexperiments kaum direkt auf den Menschen übertragen lassen: Der Münchner Sozialpsychologe Dieter Frey setzt bei seinen Zivilcourage-Trainings auch auf soziale Dynamik. „Ich überwinde die Angst immer dadurch, dass ich nichts alleine mache, sondern immer mit anderen eingreife“, betont Frey.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

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