Bayern 2

     

radioWissen Frau und Religion

Jüdin an der Klagemauer | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 03.02.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Frau im Judentum
Mehr als die Königin des Hauses

Buddhas Töchter
Frauen auf dem Weg zur Erleuchtung

Das Kalenderblatt
03.02.1945
Jakob, Humboldts Papagei, verliert Flügel bei Granatenangriff
Von Prisca Straub
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Frau im Judentum - mehr als die Königin des Hauses
Autor: Christian Feldmann / Regie: Martin Trauner
"Wo steht geschrieben, was ich sein darf?" singt Barbra Streisand im Film "Yentl" und stylt sich trickreich als Mann, um an einer Toraschule studieren zu können. In einer streng orthodoxen jüdischen Gemeinde müsste sie das auch heute noch tun. Dort bekennt man sich zwar zur absoluten Gleichwertigkeit von Mann und Frau als Gottes Geschöpfe, besteht aber auf einer klaren Rollentrennung: Die Frau gilt als "Königin des Hauses", zuständig für die Weitergabe der jüdischen Tradition an die Kinder und für die rituell korrekte Haushaltsführung. Dabei gab es immer auch höchst emanzipierte Jüdinnen in Unternehmen und literarischen Salons, ein liberales Erbrecht und humane Eheverträge, als Frauen in anderen Kulturen noch als Handelsware galten. Während heute in israelischen ultraorthodoxen Stadtvierteln Frauen nicht zusammen mit Männern im Supermarkt einkaufen und keinen Führerschein machen dürfen, sind in progressiven wie in aufgeschlossen konservativen Judengemeinden Europas Rabbinerinnen, Frauengottesdienste und eine feministische Theologie selbstverständlich.

Buddhas Töchter - Frauen auf dem Weg zur Erleuchtung
Autorin: Gerda Kuhn / Regie: Eva Demmelhuber
In allen Weltreligionen kann die Stellung der Frau auch als Spiegel einer bestimmten Zeit und Gesellschaft gewertet werden. Patriarchale Strukturen durchziehen nicht nur Christentum, Judentum und Islam; auch im Buddhismus haben sie ihre Spuren hinterlassen. Insbesondere die Frage der Nonnenordination ist umstritten. Obwohl Buddha selbst vor rund 2.500 Jahren den ersten Nonnenorden gegründet hat, gibt es heute in vielen buddhistischen Traditionen für Frauen keine Möglichkeit, ein Leben als vollordinierte Nonne zu führen. Das hat zu einer lebhaften Diskussion geführt, insbesondere unter den westlichen Buddhistinnen. Sie sind nicht gewillt, jahrhundertealte diskriminierende Regeln und Riten auch heute noch hinzunehmen. Auch der Dalai Lama, geistiges Oberhaupt des tibetischen Gelugpa-Ordens, engagiert sich für die Gleichheit der Geschlechter. Doch gibt es mentale und verfahrenstechnische Hindernisse - und das, obwohl im Prinzip Einigung darüber herrscht, dass eine Benachteiligung aufgrund des Geschlechts im direkten Widerspruch zur buddhistischen Ethik steht.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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