Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Respekt vor allem Leben

Albert Schweitzer | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 02.12.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Albert Schweitzer
Der große Humanist

Die Theologische Zoologie
Vom Umgang mit dem Tier

Das Kalenderblatt
2.12.1901
Patent auf Nassrasierer
Von Herbert Becker
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Albert Schweitzer - der große Humanist
Autor: Michael Reitz / Regie: Martin Trauner
Albert Schweitzer (1875 - 1965) gilt als eine der wichtigsten humanistischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhundert. Er wurde berühmt durch sein medizinisches Engagement, gründete in Gabun ein Hospital für Einheimische, die sich eine medizinische Versorgung nicht leisten konnten. Schweitzer war auch ein pazifistischer Universalgelehrter und Philosoph. 1953 erhielt er den Friedensnobelpreis, weil er aktiv gegen das atomare Wettrüsten vorging. Aktueller denn je ist seine "Ethik einer Ehrfurcht vor dem Leben", die bereits in den 1970er Jahren zur Leitphilosophie der ökologischen Bewegung wurde, ebenso ist sie Argumentationshilfe in der Diskussion um Gentechnologie, Genmedizin oder Sterbehilfe. Schweitzer ging es immer darum, den Menschen als Teil und nicht als Beherrscher der Natur zu sehen. In Zeiten schwerer Epidemien wie Ebola, SARS oder Corona, die den afrikanischen Kontinent besonders in Mitleidenschaft ziehen, könnte sein medizinisch-humanistisches Engagement Vorbild sein. 

Die Theologische Zoologie - vom Umgang mit dem Tier
Autorin: Elke Worg / Regie: Martin Trauner
Martin Luther glaubte, dass 'auch die Hündlein in den Himmel kommen und jede Kreatur eine unsterbliche Seele hat'. Doch mit dieser Sichtweise konnte sich der Reformator nie so richtig durchsetzen. Genauso wenig wie der Heilige Franziskus, der sogar den Tieren und Blumen predigte. Weder in der protestantischen noch in der katholischen Theologie werden Tiere als beseelte Mitgeschöpfe anerkannt. Die christliche Schöpfungs- und Erlösungslehre ist ausschließlich auf den Menschen bezogen. Die Folgen kennen wir: Der Mensch als "Krone der Schöpfung" betrachtet Tiere als "Ressourcenmaterial", um es zu Nahrungs-, Kleidungs-, kosmetischen und pharmazeutischen Zwecken industriell zu verarbeiten oder zu missbrauchen. Er kreiert Qualzuchten und hält selbst Tiere, die er liebt, nicht artgerecht. All das möchte die Theologische Zoologie ändern. Dieser vergleichsweise junge Forschungszweig hat es sich zum Ziel gesetzt, den Tieren zu einer wissenschaftlich fundierten, theologischen Würdigung zu verhelfen. Es geht um ein neues Verhältnis zwischen Mensch und Tier im Sinne einer "schöpfungsgemäßen Spiritualität", in der die Tiere endlich als Mitgeschöpfe respektiert und auch dementsprechend behandelt werden.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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