Bayern 2

     

Evangelische Perspektiven Die Bibel und die Sterne

Ägyptischer Sonnengott Horus in Gestalt eines Falken - Skulptur | Bild: picture-alliance/dpa/ imageBROKER

Sonntag, 06.12.2020
08:30 bis 09:00 Uhr

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BAYERN 2

Die Bibel und die Sterne
Parallelen zwischen Sonnengöttern und Jesus Christus
Von Geseko von Lüpke
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Wenn der Frühling ausbricht und die Tage nach der Tag- und Nachtgleiche länger werden als die Nächte, dann siegte für die heidnischen Völker das Licht über die Dunkelheit. Ist es ein Zufall, dass rund um dieses Datum das Christentum Ostern feiert? Da ist von der Auferstehung Jesu die Rede, der im Johannes Evangelium sagt: "Ich bin das Licht der Welt". Die Parallelen zwischen uralten religiösen Mythen und der Sternenkunde unserer Vorfahren - die wir heute als Tierkreiszeichen kennen und als Astrologie belächeln - sind frappierend. Mehr noch: Die christliche Mythologie, die uns von der unbefleckten Empfängnis berichtet, der Geburt am 24. Dezember, dem Morgenstern, vom Tod am Kreuz und der Auferstehung ist zudem alles andere als einzigartig. Diese Biographie teilt sich Jesus mit Attis v. Phybien, mit dem indischen Gott Krishna, Mitras von Persien, den germanischen Göttern Odin und Thor, Baal, Indra, Thammuz und einigen mehr. Verblüffend wird die Übereinstimmung besonders bei Horus, 3000 Jahre vor Christus der ägyptische Gott der Sonne, dessen Leben 180 Parallelen mit Jesus aufweist. Derlei Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Christentum nur im Kontext einer viel längeren Geschichte verstanden werden kann. Und sie stellen zur Debatte, ob wir weiter an einen historischen Jesus glauben können, oder die biblischen Geschichten nicht vielmehr wie einen uralten Mythos in neuer Gestalt verstehen sollten.