IQ - Wissenschaft und Forschung Krank durch den Klimawandel

Donnerstag, 29-10-2020
6:05 PM
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BAYERN 2
Krank durch den Klimawandel
Hautkrebs, Herzinfarkt und Hitzetod
Von Hellmuth Nordwig
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Im August des "Jahrhundertsommers" 2003 sind in Europa etwa 70.000 Menschen mehr gestorben als sonst in diesem Monat. Das war der sichtbare Auftakt zu dem medizinischen Notfall, der uns mit dem Klimawandel erst noch bevorsteht. Rettungsdienste verzeichnen während Hitzewellen deutlich mehr Einsätze als sonst. Vor allem ältere Menschen drohen auszutrocknen, was gerade Nierenkranke akut gefährdet. Auch Kreislaufstörungen bis hin zum Herzinfarkt nehmen zu, wenn es besonders heiß ist. Und die meisten schlafen bei Hitze schlechter, besonders in Großstädten, was das Immunsystem schwächt. Dabei muss die Körperabwehr immer häufiger auf neuartige Erreger reagieren, die sich erst bei höheren Temperaturen in unseren Breiten wohlfühlen. Zum Beispiel das Hanta- oder das Denguevirus. Nicht zuletzt nimmt die psychische Belastung zu, wenn etwa die Opfer einer Überschwemmung traumatisiert zurückbleiben. Inzwischen ist die Gesundheitsgefahr, die der Klimawandel darstellt, auch bei den Ärzten ein wichtiges Thema. Viele von ihnen fordern dringend Maßnahmen, damit das Pariser Klimaabkommen eingehalten werden kann. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Direktor der Weltgesundheitsorganisation, nennt es den "wichtigsten Gesundheitsvertrag des Jahrhunderts".
Redaktion: Nicole Ruchlak
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