Nachtmix Mit Ralf Summer

Blue Monday
Musik von Sault, Amanda Palmer und Beverly Glenn-Copeland

Sault sind ein Phänomen: Vier Alben in nur eineinhalb Jahren. Was auch daran liegt, dass das Londoner Trio keine Konzerte spielt oder Interviews gibt, sich also konzentriert. Das Studio-Projekt um Inflo (Michael Kiwanuka, Little Simz) und den beiden Sängerinnen Cleo Sol (UK) und Kid Sister (USA) überzeugt auch wieder auf seinem vierten Album "Untitled (Rise)", das Album der Woche im Zündfunk / Bayern 2 ist. Diesmal klingen Sault manchmal nach Quincy Jones (die ersten beiden Stücke haben fast Michael-Jackson-hafte Elemente: Geigen und die funky Gitarre) - dazu diesmal auch viele Afro-Drumming-Elemente.
Eine Stimm-Entdeckung ist Beverly Glenn-Copeland. Der amerikanisch-kanadische Künstler und Komponist (Jahrgang 1944) legt mit "Transmissions" ein spätes Best-Of-Album vor - zwischen Jazz, Folk und Blues. Und zwischen vielen gesellschaftlichen Stühlen: "Es gab drei große Herausforderungen in meinem Leben: 1. mein Schwarzsein in einer mehrheitlichen weißen Kultur in Nordamerika. 2. mein Transgender-Dasein in einer hetero-normativen Gesellschaft 3. mein Künstler*-Sein in einer Geld-Welt." Die Stimme von Beverly dürfte unvergesslich sein, wenn man seinen Sampler durchgehört hat. "All profits of this song will go to the Free Black University", schreibt die US-Sängerin Amanda Palmer auf ihrer Bandcamp-Seite. Gemeint ist das neue Benefiz-Lied "It´s A Fire" - im Original von Portishead. Sie hat das Stück nun mit US-Folk-Musikerin Rhiannon Giddens aufgenommen. Die Einnahmen gehen an die in London gegründete Crowdfunding-Projekt einer Wissens-Austausch-Plattform. Ferner hören wir in dieser "Blue Monday"-Ausgabe: Suicide, den Sampler "Make More Noise! (Women in UK 1977-1987)", TVII Son (Berlin) und Dato Alaplaya.