Bayern 2

     

radioWissen Im Regenwald

Tropischer Regenwald  | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 03.09.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Der tropische Regenwald
Bedrohter Klimapuffer

Lianen
Unverwüstliche Kletterkünstler

Das Kalenderblatt
3.9.1967
Schweden führt Rechtsverkehr ein
Von Veronika Bräse
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der tropische Regenwald - bedrohter Klimapuffer
Autor: Bernd-Uwe Gutknecht / Regie: Sabine Kienhöfer
Der Dschungel schrumpft jedes Jahr um viele Quadrat-Kilometer: In Brasilien, Indonesien, Kongo und anderen Ländern, die auf Höhe des Äquators liegen. Wo noch vor einigen Jahren dichter Regenwald war, sind heute Vieh-Weiden, Monokultur-Plantagen, Erdgas- oder Edelstein-Minen. Der Regenwald ist reich an Bodenschätzen und teurem Tropenholz. Vor allem bietet er Raum, um auf lukrativen Plantagen Soja oder Palmöl zu gewinnen. Auch der weltweite Fleischverbrauch setzt dem Regenwald zu, da immer mehr Weideflächen gebraucht werden. Damit vernichtet der Mensch nicht nur Natur und Artenvielfalt, sondern auch seine eigene Lebensgrundlage. Denn tropische Regenwälder gelten als "grüne Lunge" der Erde, sie sind neben den Weltmeeren die wichtigsten Sauerstoff-Lieferanten des Planeten. Ausgerechnet die Länder mit den größten Regenwald-Flächen unternehmen wenig im Kampf gegen die illegale Abholzung. Initiativen kommen meist von außerhalb und werden von den betreffenden Staaten kaum unterstützt. Oftmals haben die Bewohner der Regenwälder keine Alternativen zur Brandrodung - oder aber sie werden von Holzverarbeitungsfirmen oder Minengesellschaften regelrecht vertrieben. Umweltschützer warnen vor einer Katastrophe, wenn diesem vom Menschen verursachten "Waldsterben" nicht Einhalt geboten wird.

Lianen - unverwüstliche Kletterkünstler
Autorin: Gudrun Fischer / Regie: Susi Weichselbaumer
Wer denkt bei Lianen nicht gleich an Tarzan und Jane, wie sie sich mit Hilfe langer Sprosse - Lianen - von Urwaldwipfel zu Wipfel hangeln? Lianen wurzeln erstaunlicherweise fest in der Erde. Danach ist ihr wichtigstes Ziel: vom Boden ganz nach oben zum Licht zu gelangen. Sie nutzen andere Pflanzen als Träger, schaden ihnen aber nicht, denn sie sind keine Schmarotzer. Zum Festhalten entwickelten sie verschiedene Strategien, je nachdem, zu welcher Pflanzenart sie gehören. Manchmal benutzen sie sogar sich selbst, um hoch zu klettern. Lianen können sich teilen, können Luftwurzeln entwickeln und viele tragen riesige, wunderschöne Blüten.
Gudrun Fischer lief durch den atlantischen Regenwald in den Bergen bei Rio de Janeiro, auf der Suche nach dem schönsten Lianengeflecht. Eine brasilianische Botanikerin hatte erzählt, dass sie dort nach zwölf Jahren eine verschollene Liane fand. Lianen wachsen in Brasilien nicht nur im Urwald, sondern auch in Trockengebieten. Ein Meer aus Lianen windet sich vor allem durch den botanischen Garten von Rio de Janeiro.

Moderation und Redaktion: Iska Schreglmann
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