Bayern 2

     

IQ - Wissenschaft und Forschung Erbsen und Mathematik

Gregor Mendel | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 05.02.2015
18:05 bis 18:30 Uhr

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Erbsen und Mathematik
Gregor Mendel, Vater der Genetik
Von Renate Ell
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Er war ein Genie - doch seine Zeitgenossen haben das nicht erkannt. Für sie war er ein übergewichtiger Augustiner-Mönch aus Brünn, der viele Jahre lang Erbsen anbaute, mühselig von Hand bestäubte und nach der Ernte akribisch sortierte und zählte. Und der über diese ganze Erbsenzählerei schließlich einen Aufsatz schrieb, in dem es zwar um Vererbung ging, in dem aber auch merkwürdige mathematische Formeln vorkamen. Tatsächlich war das Mendels Innovation: Die Anwendung der Mathematik auf die Biologie, und das mit einer präzise durchdachten Versuchsanordnung. Der unscheinbare Mönch hatte in Wien Botanik, Zoologie, Chemie und eben auch Mathematik studiert und die neuesten Erkenntnisse zu einer ganz neuen Forschungsrichtung verknüpft, die damals noch nicht mal einen Namen hatte: Mendel war der Vater der Genetik. Heute stehen seine Vererbungsregeln in jedem Biologiebuch, doch eigentlich hatte er vor allem eine neue Forschungsmethode gesucht. Das verstanden nicht mal die führenden Vererbungs-Forscher seiner Zeit - Mendels bescheidenes Auftreten gerade gegenüber den „echten“ Wissenschaftlern an den Universitäten tat ein übriges. Als er 1883 starb, war sein Name in der Fachwelt weitgehend unbekannt. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts, mit 30 Jahren Verspätung, erkannten Biologen die Bedeutung seines Werks.

Redaktion: Gerda Kuhn

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