Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Netzwerke des Lebens

Thassilo Franke mit Iska Schreglmann | Bild: BR

Donnerstag, 30.07.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Konkurrenz und Kooperation in der Natur
Im Gespräch mit dem Biologen Dr. Thassilo Franke vom Naturkundemuseum BIOTOPIA'

Das Mikrobiom
“Wir“ sind viele

Das Kalenderblatt
30.7.1808
Erste protestantische Gemeinde im katholischen München
Von Brigitte Kohn
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Konkurrenz und Kooperation in der Natur
Im Gespräch mit dem Biologen Dr. Thassilo Franke vom Naturkundemuseum BIOTOPIA'
Interview: Iska Schreglmann

Ein sonniger Tag im Nymphenburger Schlosspark in München, eine Parkanlage mit zahlreichen Bächen, Kanälen, größeren und kleineren Seen. Schon beim ganz normalen Spaziergang fällt auf: Hier finden zahlreiche Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum. Eine bunte Truppe an Wasservögeln tummelt sich vor den Wiesen am großen See in der Mitte des Parks, die weiten, natürlichen Wiesen bieten unzähligen, zum Teil äußerst seltenen Pflanzen und Insekten ideale Lebensbedingungen. Ein Idyll, das nur funktioniert, weil sich die vielen Arten in ihrer Lebensweise spezialisiert haben. So können Lebensräume möglichst effizient genutzt und ein kräftezehrender Konkurrenzkampf vermieden werden. Dabei leben die meisten Tiere und Pflanzen nicht isoliert für sich, sondern in einem fein verwobenen Netzwerk. Einem Netzwerk, in dem auch die unsichtbaren Organismen eine tragende Rolle spielen, und auch Pflanzen und Tiere miteinander kooperieren. Wie zum Beispiel die Herbstzeitlose: Im Herbst kennt man sie als zart rosa blühende Giftpflanze, im Sommer ist sie eine eher derbe Pflanze, die sich nur vermehren kann, wenn sie kleine tierische Geburtshelfer in der Wiese hat. Wie das funktioniert und noch viele andere faszinierende Geschichten erzählt der Biologe Dr. Thassilo Franke vom BIOTOPIA Naturkundemuseum Bayern in München im Gespräch mit Iska Schreglmann.

Das Mikrobiom - “Wir“ sind viele
Autor: Geseko von Lüpke / Regie: Sabine Kienhöfer
Die Corona-Krise hat die tiefsitzende Sorge der Menschen vor Mikro-Organismen, Bakterien und Viren vertieft: Es scheint, als lauerten in der Welt zahllose unsichtbar- winzige Feinde, vor denen man sich mit Hygiene und Impfungen schützen müsste. Doch die moderne Forschung erkennt heute das Gegenteil: Der Mensch lebt mit dem allergrößten Teil der Mikroorganismen in harmonischer Kooperation. Milliarden von Bakterien helfen in der Verdauung und produzieren Substanzen, die der menschliche Organismus zum Überleben braucht. Das menschliche Selbstbild braucht Korrektur: In uns leben zehnmal mehr Mikroorganismen als körpereigene Zellen. Weltweit arbeitet die Forschung an einem völlig neuen Verständnis des Menschen als 'Superorganismus' und lernt, wie das 'Mikrobiom' als Gesamtheit Gesundheit und Immunsystem stärken kann, welche Ernährung es braucht und welche Medikamente aus ihm heraus entwickelt werden können.


Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Bernhard Kastner

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