Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Konfliktregionen in Europa

Wand-Graffiti "Freedom for Katalonien" | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 27.07.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Zypern
Streit um eine geteilte Insel

Katalonien
Spanische Region mit eigener Geschichte

Das Kalenderblatt
27.7.1984
Stadt Livorno birgt vermeintliche Modiglianis aus einem Kanal
Von Hellmuth Nordwig
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Zypern - Streit um eine geteilte Insel
Autorin: Claudia Steiner / Regie:
Die Teilung Zyperns ist eines der großen, ungelösten Probleme Europas. Die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union. EU-Recht gilt aber nur im griechischen Teil im Süden der Mittelmeerinsel. Im Norden befindet sich die Türkische Republik Nordzypern, die nur von der Türkei anerkannt ist. Türkische Truppen hatten 1974 den Norden der Insel besetzt, nachdem griechische Putschisten den Anschluss Zyperns an Griechenland erzwingen wollten. Seitdem gab es immer wieder diplomatische Bemühungen, um die Teilung zu überwinden - auch im Jahr 2004. Doch der UN-Wiedervereinigungsplan wurde abgelehnt. Daraufhin wurde nur der griechische Teil EU-Mitglied. Die Insel im Mittelmeer war aufgrund ihrer strategisch wichtigen Lage seit jeher für verschiedene Mächte interessant. Lange Zeit gehörte Zypern zum Osmanischen Reich. 1925 wurde die Insel britische Kronkolonie. Schon kurz darauf bildeten sich zwei Unabhängigkeitsbewegungen - doch schon damals verfolgten die griechische und die türkische Bevölkerung unterschiedliche Ziele.

Katalonien - Spanische Region mit eigener Geschichte
Autorin: Brigitte Kramer / regie: Axel Wostry
Katalonien ist etwas größer als Belgien und hat 7,6 Millionen Einwohner. Im Gegensatz zu vielen kleineren EU-Ländern wie Lettland, Slowenien oder Malta hat die nordostspanische Region aber keinen direkten Einfluss auf die europäische Politik. Das ärgert viele Katalanen, die für eine unabhängige Republik Katalonien kämpfen. Die Separatisten träumen nicht nur von mehr Einfluss in Brüssel sondern auch von Zuständen wie im Mittelalter: Damals waren die katalanischen Grafen starke Herrscher am Mittelmeer, die Handelsbeziehungen mit Nordafrika, mit dem König von Frankreich oder dem Römisch-Deutschen König pflegten. Doch Madrid will die stark besiedelte Region um Barcelona nicht ziehen lassen und verhandelt nun mit Vertretern der katalanischen Regionalregierung einen neuen Status innerhalb des spanischen Staates. Die Region will mehr kulturelle und politische Anerkennung und beim innerspanischen Finanzausgleich besser gestellt werden. Schließlich ist Katalonien Spaniens Wirtschaftsmotor und ein sehr dynamischer, moderner Landesteil.

Moderation:
Redaktion: Thomas Morawetz

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