Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton Ludwig Ganghofer zum 100. Todestag

Samstag, 18.07.2020
08:05 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Heimaterfinder
Ludwig Ganghofer und seine literarischen Erben
Von Thomas Grasberger

Zum 100. Todestag des Schriftstellers am 24. Juli 2020

Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Siehe auch Sonntag, 19. Juli 2020, 15.05 Uhr

Ludwig Ganghofer hat keinen guten Ruf in der Literaturgeschichte. Obwohl - und vielleicht auch weil - er einer der erfolgreichsten deutschen Autoren gewesen ist. Seine Heimatromane haben sich millionenfach verkauft und gehören zu den meistverfilmten deutschen Büchern.

Schwarzweiß-Malerei und Heimat-Kitsch - diesen Vorwurf musste sich der 1855 in Kaufbeuren geborene Schriftsteller schon zu Lebzeiten gefallen lassen. Beißend war der Spott, mit dem ein Karl Kraus den Lieblingsdichter des Kaisers und seine Nähe zum wilhelminischen Deutschland überzog. Ganghofers nationalistisches Trommeln im Ersten Weltkrieg und seine Propaganda für einen bedingungslosen Siegfrieden mach(t)en es den Kritikern leicht.

Vergessen wird darüber oft die liberale Seite des Homme de Lettres, der in literarischen Zirkeln geschätzt, ja bewundert wurde, auch weil er junge Autoren förderte und verfolgte Kollegen verteidigte. Und heute? Wieviel Ganghofer verträgt der Mensch noch? Wieviel braucht er? Kann man seine Romane heute allen Ernstes lesen? Oder haben wir unseren eigenen Heimatkitsch, wo es zwischen Bergdoktor und Regionalkrimi auch kräftig „ganghofert“?

Thomas Grasberger begibt sich auf die Suche nach den bayerischen "Heimaterfindern".

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.