Bayern 2

     

radioWissen Eigentum und Erben

Zwei Hände zerren an einem Wohnungs/Hausschlüssel | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 25.06.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Streit ums Erbe
Ein Blick in die Geschichte

Privateigentum
Seit wann gibt es „meins“ und „deins“?

Das Kalenderblatt
25.06.1822
E. T. A. Hoffmann stirbt
Von Herbert Becker
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Streit ums Erbe - Ein Blick in die Geschichte
Autorin: Elsbeth Bräuer / Regie: Christiane Klenz
Nie zuvor wurde in Deutschland so viel vererbt wie heute. Dementsprechend viel Debatten und Streit gibt es rund um das Thema "Erbe". Ein Blick in die Geschichte des Erbens zeigt Streitmuster, die bis heute aktuell sind. Unser Erbrecht ist immer noch stark vom 19. Jahrhundert geprägt. Damals starteten die Lebenden einen Befreiungsschlag gegen die Toten: Denn selbst aus dem Grab heraus konnten die Erblasser bestimmen, wie die Nachkommen mit dem Vermögen umgehen oder unter welchen Bedingungen sie es bekommen sollten. Das nannte man die "Macht der toten Hand". Für bürgerliche Reformer waren das unmoderne, unmögliche Verhältnisse: Sie machten die Erben so stark, wie sie es heute noch sind. Die Nachkommen stritten sich freilich auch untereinander und fochten Konflikte sogar vor Gericht aus. Schon damals versuchte man Liebe in Vermögen umzurechnen und zu beweisen, dass man dem Erblasser besonders nahe stand. Auch die gesellschaftliche Debatte wurde im 19. Jahrhundert so laut geführt wie heute und kommt uns immer noch sehr bekannt vor: Schon früher kritisierten viele die soziale Ungleichheit, die mit dem Erben verbunden ist - und fanden es ungerecht, dass den oberen Zehntausend ihr Vermögen in den Schoß fällt.

Privateigentum - Seit wann gibt es „meins“ und „deins“?
Autorin: Elsbeth Bräuer / Regie: Martin Trauner
Für die einen ist es Freiheit in Reinform. Für die anderen der Treiber des Kapitalismus. Das Privateigentum ist fest in unserer Kultur und Gesellschaft verankert - und war trotzdem in der Geschichte immer wieder umstritten. In der Philosophie gibt es viele Überlegungen und Theorien, die privates Eigentum legitimieren oder in Frage stellen. Eine zentrale Frage: Wie unantastbar soll Eigentum sein - und wo liegen die Grenzen? Darf der Staat für das Gemeinwohl, etwa soziale und gesellschaftliche Notwendigkeiten, eingreifen? Ein Blick in die Geschichte des Privateigentums zeigt: Um diese Frage gab es viele Konflikte. Zum Beispiel zwischen Vermietern und Mietern. Als die Rechte von Mietern in den Inflationsjahren in den frühen 20er-Jahren gestärkt wurden, sprachen Hausbesitzer in hitzig geführten Diskussionen von „Enteignung“. Eine Debatte, die uns mit Blick auf den heutigen Mietmarkt nicht ganz fremd ist.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Nicole Ruchlak

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