Bayern 2

     

radioWissen Eröffnung Landesausstellung - Stadtgründung, Stadtleben

Wittelsbacher | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 08.06.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Stadtgründung im Mittelalter
Wittelsbacher machen Bürger

Lebensmittelkontrolle
Eine Risiko-Geschichte

Das Kalenderblatt
8.6.1881
Graf Arco tritt Mozart in den Hintern
Von Markus Vanhoefer
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Stadtgründungenim Mittelalter - Wittelsbacher machen Bürger
Autorin: Steffi Illinger / Regie:
Als die Wittelsbacher 1180 das Herzogtum Bayern übernehmen, beginnen sie mit einer Art planmäßigen Infrastrukturmaßnahme: Sie gründen Städte - Landshut, Straubing, Cham, Deggendorf, Aichach und Friedberg. Vor allem Ludwig I., der Kelheimer und Otto II. werden zu Gründervätern zahlreicher bis heute existierender Gemeinwesen. Die neue Herrscherdynastie, die sich in Bayern erst gegen zahlreiche andere konkurrierende Adelsfamilien durchsetzen muss, nutzt den Städtebau zur Herrschaftssicherung: denn Städte erleichtern die Organisation und Verwaltung des entstehenden Territorialstaates, bringen neue Steuern und Abgaben durch Markt- und Zollrechte. Städte gründen entspricht dem Trend der Zeit - typisch wittelsbachisch sind die langgezogenen Straßenmärkte, um die sich die Häuserzeilen gruppieren. Nach etwa 100 Jahren endet diese Pionierära - doch sie hat die Topographie Altbayerns bis heute nachhaltig geprägt.

Lebensmittelkontrolle - Eine Risiko-Geschichte
Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Martin Trauner
"Man lässt den Wein nicht rein mehr bleiben", klagte Sebastian Brant schon 1494 in seinem "Narrenschiff". Lebensmittelskandale sind keine Erscheinung der Moderne. Mit der Entstehung der mittelalterlichen Stadtgesellschaften machte die Versorgung der wachsenden Stadtbevölkerung eine arbeitsteilige Herstellung von Lebensmitteln notwendig und öffnete Tür und Tor für "Fälscherei und Beschiß". Fleisch von kranken Tieren wurde verkauft, Mehl gestreckt, Gewürze gefälscht - scharfe Strafen vom Pranger bis hin zum Strang sollten abschreckend wirken. Industrialisierung und wissenschaftlicher Fortschritt im 19. Jahrhundert erschlossen neue Dimensionen sowohl der Lebensmittelherstellung als auch -kontrolle und sorgten für öffentliche Diskussionen. Von schlechtem Nährwert und einer Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung war die Rede. Im 1871 gegründeten Deutschen Kaiserreich wurde der Ruf nach einer reichseinheitlichen Regelung laut. 1876 wurde das Kaiserliche Gesundheitsamt gegründet und drei Jahre später das Nahrungsmittelgesetz verabschiedet, das die Täuschung des Verbrauchers und die Gesundheitsschädlichkeit von Lebensmitteln unter Strafe stellte. Jetzt wurden erste Standards für eine präventive Überwachung der Lebensmittelindustrie festge legt, und die moderne Lebensmittelkontrolle begann.

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