Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton Birding in Bayern

Fernglas, Vogelbücher und Zettel mit der Auflistung verschiedener Vogelarten | Bild: picture alliance / Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa | Patrick Pleul

Samstag, 06.06.2020
08:05 bis 09:00 Uhr

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BAYERN 2

Birding in Bayern
Vögel und ihre Fans
Von Justina Schreiber

Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast verfügbar

Ob in Parks, Flussauen, Wäldern oder Nationalparks: kaum schwingt der Frühling sein blaues Band, sind sie wieder unterwegs: Bayerns Birder und Birderinnen.

Ausgestattet mit festen Schuhen, Fernglas und passenden Landkarten stromern die Vogelliebhaber durchs Unterholz oder verharren über Stunden still am Rand einer Lichtung. Den Fotoapparat mit dem hypertrophen Objektiv gezückt, hoffen sie auf den ultimativen Kick, sprich: den Anblick eines seltenen Vogels. Es ist ein Wettstreit unter Kennern: hier das Tümpfelsumpfhuhn! Dort ein Zwergschnäpper! Und da schau her, der Karmingimpel!

Noch findet die Gattung des Hobby-Ornithologen in Gottes freier Natur offenbar ausreichend Futter für den fachsimpelnden Genuss - zumal Schutzmaßnahmen etwa für Adler Erfolge zeitigen. Doch der Flächenfraß und verödete, vergiftete Böden lassen die Reservate der Vögel und somit auch ihrer Fans schrumpfen. Was der Liebe keinen Abbruch tut. Vielmehr scheint das Interesse an den Piepmätzen im gleichen Maße zu wachsen wie die Artenvielfalt abnimmt. Möglich, dass der Mensch bei den direkt von den Dinosauriern abstammenden Landwirbeltieren Trost sucht und findet - nach dem Motto: solange der balzende Gelbspötter noch sein "tä-tä-lüüüit" singt, geht die Welt nicht unter.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

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