Bayern 2

     

radioWissen Glanz und Ende der k. u. k.-Monarchie

Franz Joseph I. | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 24.02.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Franz Joseph I.
Der Kaiser der Donaumonarchie

Erzherzog Franz Ferdinand
Attentat in Sarajevo

Das Kalenderblatt
24.2.1969
Johnny Cash - "Live At San Quentin"
Von Frank Halbach
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Franz Joseph I. - der Kaiser der Donaumonarchie
Autor: Michael Zametzer / Regie: Axel Wostry
Als er 1848 den Thron bestieg, tobte in Europa die Revolution. Als er 1916 starb, versank Europa im Ersten Weltkrieg: Franz Joseph I. von Österreich-Ungarn regierte das riesige Vielvölkerreich der Habsburger über 68 Jahre lang - länger als jeder Monarch vor ihm. In dieser langen Zeit wandelte sich die Welt. Franz Joseph aber wollte das Alte bewahren. Erst spät - zu spät? - war er bereit, sich dem Ruf nach Modernisierung, Mitbestimmung und einer Verfassung zu fügen. So wandelte sich auch sein Bild in der Öffentlichkeit. Vom unbarmherzigen Autokraten, der Aufstände gewaltsam niederschlagen ließ, bis zum verklärten, gütigen Landesvater mit weißem Backenbart: pflichtbewusst, sendungsbewusst, konservativ und streng katholisch. Franz Joseph war aber auch zeitlebens geprägt von den Menschen, die ihn umgaben: allen voran seine Mutter, Erzherzogin Sophie, und seine Frau, Kaiserin Elisabeth - die selbst unendlich verklärt wurde. Wer kennt nicht die "Sissi"-Filme der 1950er-Jahre? Radiowissen über Franz Joseph I., den letzten großen Herrscher der Habsburger, der sein Reich in den Untergang führte.

Erzherzog Franz Ferdinand - Attentat in Sarajevo
Autorin: Carola Zinner / Regie: Eva Demmelhuber
Das tödliche Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 im bosnischen Sarajewo war für die friedliebenden Kräfte Europas ein Schock. Galt doch die politische Situation zu dieser Zeit als so explosiv, dass schon ein kleiner Anlass zu einem Krieg führen könnte. In der direkten Umgebung des Kaisers in Wien allerdings reagierte man eher gleichgültig auf den Tod des Erzherzogs oder zeigte sich gar erleichtert darüber, dass der Doppelmonarchie ein „Kaiser Franz II.“, wie Franz Ferdinand sich nach der Thronbesteigung nennen wollte, erspart blieb. Diese Reaktion hatte vor allem mit den großen politischen Ambitionen des Erzherzogs zu tun. Seit der Ernennung zum Thronfolger im Jahr 1898 wurde das „Belvedere“, der Name seines offiziellen Wiener Wohnsitzes, zum Synonym für eine Art geheimer Nebenregierung zur „Hofburg“, der Regierung von Kaiser Franz Joseph. Wer in diesem permanenten unterschwelligen Ringen nicht an der Seite Franz Ferdinands stand, musste mit scharfen Angriffen rechnen: Der Thronfolger war bekannt für seine jähzornige und nachtragende Wesensart, aber auch für seinen wachen Verstand, seinen Mut und seine Unerschrockenheit. Ob er mit diesen Eigenschaften die krisengeschüttelte Donaumonarchie hätte retten können, muss dahingestellt bleiben. Fest steht: Franz Ferdinands Tod wurde zum Fanal für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, an dessen Ende (unter anderem) der Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie stand.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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