Bayern 2

     

radioWissen Rauhnacht und Perchten

Perchtenmaske | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 11.12.2019
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Rauhnächte
Die wilde Jagd der Götter, Geister und Dämonen

Frau Perchta
Die uralte Göttin zwischen den Jahren

Das Kalenderblatt
11.12.1981
Muhammad Alis letzter Kampf
Von Thomas Grasberger
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Rauhnächte - die wilde Jagd der Götter, Geister und Dämonen
Autor: Johannes Marchl / Regie: Martin Trauner
Neujahr, wo das Alte noch da ist, aber auch das Neue ist schon zu spüren, die längsten Nächte und kürzesten Tage, die Zeit zwischen den Jahren. Die Menschen messen ihnen seit Jahrhunderten eine ganz eigene Bedeutung zu. Vielleicht auch deshalb, weil ihnen wie sonst nie im Jahr bewusst wird, wie nah Ende und Anfang, Nacht und Licht, Geburt und Tod beieinanderliegen. Es sind aber auch die Nächte und Tage, wo man den dunklen Mächten hilflos wie sonst nie im Jahr ausgesetzt ist. Wilde Dämonen und furchtbare Geister, gar die Wilde Jagd rauscht durch diese Nächte. Entsprechend muss man Mensch und Vieh, Hab und Gut vor den Einflüssen der Finsternis beschützen. Zum Beispiel durch räuchern und fasten, beten und böllern. Viele der Mythen und wundersamen Legenden haben sich bis heute gehalten, leicht zu finden in unseren Ritualen. Man muss sich nur die Knallerei an Silvester anschauen, der höllische Lärm soll Geister und Dämonen vertreiben. All die Druden und Hexen, die Luz, Frau Percht, Waldschrate und Holzweiberl, den Teufel nicht zu vergessen - auch den Gevatter Tod. Und natürlich den Göttervater höchstpersönlich, Wotan mit der Wilden Jagd.

Frau Perchta - die uralte Göttin zwischen den Jahren
Autorin: Birgit Magiera / Regie: Susi Weichselbaumer
Sie laufen immer nur in der dunkelsten Zeit des Jahres, im Dezember, bis in den Januar hinein: die Perchten. Uraltes Brauchtum, das vor allem im südöstlichen Oberbayern und Tirol gepflegt wird, wenn furchterregende Maskenträger in Gruppen und unter lautem Krach durch die Ortschaften laufen, als Abwehr-Ritual gegen echte Dämonen. Nur die Hauptfigur fehlt meist zwischen den Läufern: Frau Percht, auch Frau Perchta genannt, die dem Brauch seinen Namen gegeben hat. Wer war diese Gestalt, die tief in vorchristliche Zeiten führt? Ihre Wurzeln liegen irgendwo im germanisch-slawischen Heidentum. Andere vermuten eine Herkunft aus dem Keltischen. Schon der Ursprung ihres Namens ist unklar. Aus dem Althochdeutschen abgeleitet heißt sie "die Glänzende". Sicher ist, dass sie der Frau Holle eng verwandt ist, womöglich ihre süddeutsche Entsprechung. Und was hat die heilige Lucia mit der Perchta zu tun? Dieser Sagengestalt und doppelgesichtigen Fee, uralten Göttin und Wintergeist.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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