Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Quellen des Antisemitismus

Alfred Rosenberg, Chefideologe des Nationalsozialismus neben Adolf Hitler | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 18.11.2019
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Alfred Rosenberg
Ein Chefideologe des Nationalsozialismus

Die Protokolle der Weisen von Zion
Geschichte einer Fälschung

Das Kalenderblatt
18.11.1939
Jazzklarinettist Artie Shaw verlässt die Bühne und fährt nach Acapulco baden
Von Xaver Frühbeis
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Alfred Rosenberg - ein Chefideologe des Nationalsozialismus
Autorin: Yvonne Maier / Regie: Sabine Kienhöfer
Als Alfred Rosenberg im Jahr 1918 zum ersten Mal nach Deutschland kam, hätte niemand geahnt, welch fatale Rolle er bald in Deutschland spielen sollte. Rosenberg kam aus dem heutigen Tallinn und hätte Berlin fast wieder verlassen, um nach London weiter zu ziehen. Er entschied sich dann aber doch für München und kam schnell in Kontakt mit der späteren NSDAP, die seiner antisemitischen Haltung, die er schon lange vorher entwickelt hatte, entsprach. 1923 nahm er am "Marsch auf die Feldherrnhalle" in München Teil, dem gescheiterten sogenannten "Hitler Putsch". Hitler wurde daraufhin verhaftet und beauftragte Alfred Rosenberg, die nun verbotene Partei zu führen. Das gelang ihm nur mäßig, bald wurde er aus der Führung heraus gedrängt, doch Ende der 1920er Jahre machte er dennoch Karriere in Hitlers NSDAP. 1930 erschien Rosenbergs berüchtigtes antisemitisches Werk: "Der Mythus des 20. Jahrhunderts", eines der meistverkauften Bücher im "Dritten Reich". Im selben Jahr wurde er Abgeordneter im Reichstag, 1933 Leiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP. Später übernahm er den "Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg", der jüdische Archive und Bibliotheken plünderte und Kunstschätze aus den besetzten Gebieten beschlagnahmte.
Am 18. Mai 1945 wurde Alfred Rosenberg von den Allliierten festgenommen und bei den Nürnberger Prozessen zum Tode verurteilt. Nach 1945 wurde seine Rolle im NS-System lange unterschätzt. Erst 2013 sind seine Tagebuchaufzeichnungen aufgetaucht, die zeigen, welche Rolle Alfred Rosenberg in allen Politikbereichen für die NSDAP tatsächlich gespielt hat.

Die Protokolle der Weisen von Zion - Geschichte einer Fälschung
Autor: Niklas Nau / Regie: Sabine Kienhöfer
Wenn das, was in Ihnen geschrieben stünde, wahr wäre - es wäre eine der größten Verschwörungen aller Zeiten: In den "Protokollen der Weisen von Zion" wird beschrieben, wie das "Weltjudentum" plane, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Doch schon vor fast 100 Jahren wurden die Protokolle als Fälschung enttarnt. Allerdings begannen sich auch um den wahren Ursprung dieser Fabrikation bald abenteuerliche Erzählungen und Legenden zu ranken, voll von Mystikern, russischen Agenten und Prinzessinnen oder französischen Grafen. Noch heute rätseln Wissenschaftler, wer sie wirklich geschrieben hat, und zu welchem Zweck. Gleichzeitig dienen die Protokolle - trotz ihrer Enttarnung als Fiktion - Verschwörungstheoretikern und Antisemiten weltweit weiter als willkommener Beleg eines angeblichen jüdischen Weltherrschaftsstrebens.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Thomas Morawetz

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