Bayern 2

radioTexte - Das offene Buch Salman Rushdie und "Quichotte" in München (1/2)

Salman Rushdie | Bild: picture-alliance/dpa

Sonntag, 17.11.2019
12:30 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

In seinem neuen Roman holt Salman Rushdie einen 400-jährigen Klassiker in die unwirkliche Wirklichkeit des Fernsehens und kommt damit aufs Literaturfest München. Lesung mit Gert Heidenreich. Cornelia Zetzsche im Gespräch mit Sir Salman.

"Einst lebte an verschiedenen Adressen quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika ein Reisender indischen Ursprungs, fortgeschrittenen Alters und mit schwindenden geistigen Kräften, der angesichts seiner Liebe zum geistlosen Fernsehen viel zu viel Lebenszeit im gelben Licht von geschmacklosen Motelzimmern verbracht hatte …". So beginnt Salman Rushdies neuer Quichotte-Roman, und damit ist der erste lange Satz keineswegs beendet. Quichotte nennt sich der Held, der eigentlich Ismael Ismael heißt, und mit seinen Aventiuren eine Fernsehschönheit für sich gewinnen will. An seiner Seite: der selbsterfundene Sohn Sancho. Und eigentlich ist auch Quichotte, das wissen wir von Miguel Cervantes‘ Original "Don Quijote", eine erfundene Figur. Die erste Lesung mit Gert Heidenreich erzählt vom Aufbruch ins Unterwegssein, die zweite von einer höchst seltsamen Station dieser Quest in New Jersey, die verdächtig an den Meister des Absurden, Eugène Ionesco, erinnert.

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