Nachtmix Mit Judith Schnaubelt

Blue Monday
Mit Congi, Georgia-Ann Muldrow, Eric Burdon & War

"Somnium" haben die britischen Produzenten Congi einen ihrer traumverhangenen Tracks genannt und eine Stimme im Off stellt hier die Frage: "Wer kontrolliert wen? Wir den Traum oder der Traum uns? Und was bestimmt den Traum?" Wir lassen uns diesmal von Congis Musik lenken, träumen uns zu Congis Post-Dubstep glitzernde Wassertropfen, die aus einem Wurlitzer E-Piano perlen, das Joe Armon Jones spielt. Oder eine Robotergestalt, die einsam durch Londons unterirdische Tunnelsysteme stapft, uns aber schließlich zu Georgia Ann Muldrow führt. Sie überreicht uns "Vwto II", ihr neues Brokenbeat-Instrumental-Album, das der Soundtrack ist zum afrofuturistischen Artwork, auf dem wir eine schöne Queen Afrika erkennen, um ihren Kopf kreisen Planeten, als wäre er das Zentralgestirn. Muldrow stellt uns auch alte Kollegen vom Label "Mello Music Group" vor: Die Rapper Apollo Brown und Joell Ortiz, die auf ihrem Album "Mona Lisa" - nomen est omen - ernsthafte Künstler feiern, denen es nicht nur um Bling-Bling geht. Was sie von Freddie Gibs & Madlib "Banadana"-Album halten, verraten sie uns nicht, nein, sie lösen sich einfach in blauen Dunst auf. Und am Ende des Traums trommeln und singen uns Eric Budon & War "Spill the Wine", eine sommerlich überbordene Männerphantasie. Oder war das etwa doch kein Traum?