Bayern 2

     

Zeit für Bayern Über die Grenzen

Historische Ansicht von Leoni am Starnberger See | Bild: Für Nutzung durch BR freigegeben

Samstag, 29.06.2019
21:05 bis 22:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Italiener am See
Wie Leoni am Starnberger See zu seinem Namen kam
Von Andreas Pehl

Ausgefranstes Franken
Zum Tag der Franken
Von Petra Nacke

Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

IItaliener am See
Wie Leoni am Starnberger See zu seinem Namen kam
Von Andreas Pehl

Der Starnberger See - bekanntes Ausflugsziel der Münchner, beliebtes Domizil der "Geldigen", begehrter Treffpunkt der Schickeria. Eine Latte Macchiato beim Lieblingsitaliener am Ufer - wunderbare Klischees, und das bereits seit 200 Jahren. Denn am linken Seeufer liegt der kleine Ort Leoni. Doch wieso trägt der kleine Fischerweiler (wenn er valentinesk nicht doch nach einer Fleischwurst benannt ist) so einen eigenartigen Namen?
Andreas Pehl hat sich zusammen mit Christian Lehmann am Seeufer auf Spurensuche begeben und ist auf die Geschichte mit dem sizilianischen Opernsänger Giuseppe Leoni gestoßen. Der kam 1788 nach München ans Theater und eröffnete 1825 im kleinen Weiler Assenbuch am See ein Gasthaus. Schauspieler, Sänger, Schriftsteller und Maler gaben sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bei Leoni die Klinke in die Hand. Und der nutzte seine Kontakte an den Hof geschickt und polierte damit sein Image auf. Schließlich wurde aus dem einfachen Chorsänger der Hofkappelle ein angeblicher Opernstar und aus dem unbekannten Ort Assenbuch das bekannte Leoni.
Im Grunde hat Joseph Leoni aber mit seinem Gasthaus den Startschuss dafür gegeben, dass der Starnberger See heute das ist, was er ist: bekanntes Ausflugsziel der Münchner, beliebtes Domizil der "Geldigen", begehrter Treffpunkt der Schickeria. Nur die Latte Macchiato, die kam später dazu.

Ausgefranstes Franken
Zum Tag der Franken
Von Petra Nacke
Betrachtet man die Bundesländer Bayern und Thüringen, fällt auf, dass beide am nördlichen respektive südlichen Rand deutlich ineinander greifen. Besonders gilt dies für den oberfränkischen Landkreis Coburg, dessen nördlicher Teil sich ins Nachbarland hineinreckt wie ein Kopf in eine Haube. Auch Neustadt ganz im Nordosten des Landkreises, schmiegt sich derart eng an seine thüringische Nachbarstadt Sonneberg, als wollten beide ein länderübergreifendes Yin und Yang bilden.
Doch nicht nur geografisch stehen sich Neustadt bei Coburg und Sonneberg in Thüringen nahe. Beide verbindet die Jahrhunderte alte Tradition der Spielwarenfertigung, hier wie dort spricht man Itzgründer Fränkisch und ist stolz auf seine Bratwurst, und beide Städte teilten in der Zeit des Eisernen Vorhangs das Schicksal, eine Franse an dessen äußerstem Rand zu sein. Von daher ist es naheliegend, dass die Partnerstädte den Tag der Franken gemeinsam begehen.
Eine Premiere ist dieser grenzüberschreitende Tag der Franken allemal, aber war er deshalb auch zwangsläufig naheliegend?
30 Jahre nach der Wiedervereinigung bereisen wir diese so eng miteinander verflochtenen Partnergemeinden, die durch die Teilung Deutschlands auseinandergerissen wurden. Geschichte und Geschichten von diesseits und jenseits des ausgefransten Randes von Franken.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!