Bayern 2

     

Bayern - Land und Leute Mutter Teresa aus Ruhpolding

Mother Clare mit indischen Novizinnen | Bild: Sebastian Krutzenbichler

Freitag, 03.04.2015
13:30 bis 14:00 Uhr

BAYERN 2

Mutter Teresa aus Ruhpolding
Wie das Marei vom Schmaussnhof in den Himalaya zog
Von Hendrik Heinze
Als Podcast verfügbar

August 2011, ein Samstagnachmittag: Auf dem Friedhof von Rajapur trotzen zwei Bischöfe, 30 Priester und 300 Nonnen dem heftigen nordindischen Regen. Sie tragen "Mother Clare" zu Grabe - eine Gefährtin im Glauben, nach 95 Lebensjahren heimgeholt in den ewigen Frieden.
Was im Regen von Rajapur endet, hatte seinen Anfang in Ruhpolding: Marianna Hinterreiter, genannt Marei, wird als jüngste von vier Bergbauerntöchtern 1916 in Ruhpolding-Brand geboren. Mit 22 zieht sie als Ordensschwester in den Himalaya - und bleibt, 73 Jahre lang. Sie lernt Hindi und Englisch, baut ein Internat mit auf, leitet junge Nonnen an. Deutschland verleiht ihr dafür das Bundesverdienstkreuz, ihre Brüder und Schwestern ehren sie mit einem Titel, der an Mutter Teresa erinnert: "Mother Clare". Als diese bemerkenswerte Frau stirbt, ist sie "die letzte ihrer Art" - die letzte deutsche Nonne des Maria-Ward-Ordens in Indien.
Junge Frauen, die als Ordensschwestern in die Ferne ziehen, gab - und gibt - es immer wieder. Aber selten gelingt eine solche Lebensreise so wie die der Marianna Hinterreiter. Aus dem Traunsteiner Land in die indischen Berge, ein Jahrhundertleben im tiefen Glauben an Gott und im Dienst an den Menschen.
Hendrik Heinze und Anuradha Sharma suchen in Bayern und in Indien nach den Spuren der "Mutter Teresa" aus Ruhpolding.