IQ - Wissenschaft und Forschung Sherlock Holmes und das schwarze Loch

Sherlock Holmes und das schwarze Loch
Der Indizienprozess der seltsamen kosmischen Gebilde
Von Christian Friedl
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Was wird man sehen? Wohl eine runde oder ovale schwarze Fläche, umgeben von einem Strahlenkranz. Das jedenfalls erwarten die Forscher, wenn sie im April in Brüssel das erste Foto eines schwarzen Lochs der Öffentlichkeit präsentieren wollen. Radioteleskope auf der ganzen Welt, von Chile bis Südafrika und Grönland wurden quasi zu einem riesigen Gerät zusammengeschaltet. Aber ist ein Foto dann der ultimative Beweis, dass schwarze Löcher existieren? Fast wie der berühmte Detektiv Sherlock Holmes führen weltweit Forscher eine Art Indizienprozess, um die schwarzen Löcher zu überführen. Garchinger Forscher beobachten schon seit Anfang der 1990er Jahre die Sterne, die unmittelbar um das im Zentrum der Milchstraße vermutete schwarze Loch kreisen. Im letzten Jahr haben sie mit dem Very Large Telescope in der chilenischen Atacamawüste einen Stern verfolgt, der unmittelbar am Rand des schwarzen Loches vorbeizog. Die Messungen bestätigten die Vorhersagen der allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein ganz genau. Ein Foto wäre nun sicherlich das spektakulärste Indiz für die Existenz schwarzer Löcher - Sherlock Holmes wäre stolz darauf!

Redaktion: Jeanne Rubner

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