Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Die Giftmischer unter den Tieren

Darstellung: Schlange | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 21.03.2019
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Skorpion
Spinnentier mit Symbolwert

Tiergifte
Naturheilstoffe in der Medizin

Das Kalenderblatt
21.3.1846
Adolphe Sax erhält Patent auf Saxophon
Von Caroline Ebner
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Skorpion - Spinnentier mit Symbolwert
Autorin: Brigitte Kramer / Regie: Susi Weichselbaumer
Ein spannendes Haustier sieht anders aus. Skorpione sind nachtaktive Insektenjäger, die sich am liebsten irgendwo verstecken. Außerdem muss man sie alleine im Terrarium halten, denn sie fressen sich auch mal gegenseitig auf. Dem Menschen gegenüber sind sie nicht angriffslustig, und nur zehn Prozent der mehr als 2.000 Arten sind tatsächlich giftig. Dennoch fasziniert der Skorpion die Menschen seit Jahrtausenden, mit seinem Schwanz, den er bei Gefahr aufrichtet, dem Giftstachel und den großen Scheren. Im Alten Orient galten ihm magische Beschwörungen, bei den Alten Ägyptern stand er für Fruchtbarkeit und Fürsorge, denn Muttertiere tragen die Jungen anfangs auf ihrem Rücken umher. Das Tierkreiszeichen wird heute mit Sexualität und Geheimnis assoziiert. In Deutschland lebt er nicht, aber drei heimische Arten halten sich immerhin in Österreich. Sie sind harmlos und sogar bedroht. Denn Monokulturen und Nutzwälder verdrängen alten Waldbestand, den Lebensraum der Skorpione. Wo viel totes Holz und Steine zum Verstecken herumliegen, da fühlen sich die anspruchslosen Einzelgänger wohl.

Tiergifte - Naturheilstoffe in der Medizin
Autor: Hellmuth Nordwig / Regie: Irene Schuck
Kegelschnecken, Krustenechsen und Grubenottern haben eines gemeinsam: Sie sind giftig. Genau wie rund 100.000 weitere Tierarten. Ihre Gifte dienen ihnen einmal dazu, Beute zu lähmen und zu betäuben. Zum anderen sind sie potente Verteidigungswaffen gegen Angriffe. Dass Tiergifte auch für uns nützlich sein können, haben Menschen früh entdeckt. Gerade die Medizin kann von ihnen profitieren, denn tierische Giftstoffe können die unterschiedlichsten Wirkungen haben: zum Beispiel als Blutdrucksenker, Gerinnungshemmer oder Schmerzmittel. Trotzdem stammen nur sehr wenige Medikamente in unseren Apotheken ursprünglich aus dem Tierreich. Oft ist die Dosierung oder die Anwendung schwierig, der Grat zwischen tödlich und nützlich allzu schmal. Vor allem aber scheut die Pharmaindustrie das finanzielle Risiko, solche Stoffe zu brauchbaren Medikamenten weiter zu entwickeln. Und noch etwas macht den Tiergift-Forschern zu schaffen: Manche giftige Art ist akut vom Aussterben bedroht. Beispielsweise können sich manche Insekten bestens gegen Feinde wehren - doch gegen das Insektensterben hilft Gift leider nicht.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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