Bayern 2

radioWissen Sophokles und das antike Theater

Darstellung: Sophokles-Büste | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 19.03.2019
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Die griechische Tragödie
Theater als Wettkampf

Sophokles
Dichter im Dienst des Dionysos

Das Kalenderblatt
19.3.1741
Priesterkandidat Casanova simuliert Ohnmacht, da zum Predigen zu verkatert
Von Simon Demmelhuber
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die griechische Tragödie - Theater als Wettkampf
Autorin: Astrid Mayerle / Regie: Martin Trauner
Reisende kamen aus dem gesamten Umland nach Athen, wenn die alljährlichen Dionysien stattfanden. Sie besuchten zusammen mit der städtischen Bevölkerung das mehrtägige Festival. Zu diesem Open Air gehörte, dass Chöre Hymnen singend durch die Stadt zogen, das Publikum lautstark über den Theaterdichter des Jahres abstimmte und Götter in Flugmaschinen vom Himmel schwebten. Die Kultur hatte eine enorme Bedeutung im antiken Griechenland und ebenso die Dichter, die die bekannten Tragödien schrieben: Aischylos, Sophokles und Euripides. Die hochdramatischen Themen ihrer Stücke haben damit zu tun, dass sich Griechenland in einer völlig neuen politischen Situation befand: Die Anfänge der Demokratie entwickelten sich und die Griechen fragten sich: Wer wollen wir sein als Staat und als Gesellschaft? Welche Rolle sollen die Herrschenden spielen, welche das Volk? Was ist Recht, was Unrecht? Wie entsteht Ordnung? - Bis heute aktuelle Fragen. Daher kommen die wuchtigen Stücke der antiken Tragödiendichter noch immer auf die Bühnen - wenn auch sehr anders inszeniert als zu ihrer Entstehungszeit.

Sophokles - Dichter im Dienst des Dionysos
Autor und Regie: Martin Trauner
An die 130 Dramen hat Sophokles verfasst. Alle widmet er dem Gott des Rausches, der Ekstase: Dionysos. Und ein jedes Drama sollte nur ein einziges mal aufgeführt werden: im Frühjahr in Athen, zu den jährlichen Dionysien, den Weihespielen für den Herrscher über das Unbeherrschte. Nur sieben Dramen des Sophokles haben die Zeiten überdauert. Doch diese verbliebenen Stücke gingen ein in das Fundament der europäischen Geistesgeschichte. Und seither bereichern die tragischen Figuren Elektra, Antigone oder Ödipus nicht nur die Theaterbühnen, sondern vor allem das Denken der Menschen. Bis heute.

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Andrea Bräu

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