Bayern 2

     

radioTexte am Dienstag Tomi Ungerer: „Kein Kuss für Mutter“

Bild Alternativtext | Bild: Bayerischer Rundfunk 2019

Dienstag, 12.02.2019
21:05 bis 22:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

In memoriam Tomi Ungerer
Autorenlesungen aus Tomi Ungerers Autobiografien: „Die Gedanken sind frei“, „Heute hier morgen fort“ und „Kein Kuss für Mutter“ mit Herbert Feuerstein

„Ich trage den Weltschmerz auf meinen Schultern. Diesen kann ich nur besiegen, indem ich aktiv bin“, sagte Tomi Ungerer und zeichnete: für den Tierschutz, das Rote Kreuz und sogar für die SPD. Die Welt des Tomi Ungerer kannte weder Landesgrenzen noch ideologische Barrieren.
Bereits als Jugendlicher ging dieser moderne Anton Reiser auf Wanderschaft, verließ seine Geburtsstadt Straßburg und das Elsass, eine Region, die zwischen den Kulturen schwebt. Mal gehört sie zu Deutschland, mal zu Frankreich. Seine erratischen Wander- und Lehrjahre von Lappland bis zum Kamelcorps der französischen Armee in Algerien, seinen Aufenthalt in den USA und Kanada werfen den am 28.11.1931 in Straßburg geborenen Künstler keineswegs aus der Bahn: er weiß, was er will.  Zeichnen! Bücher schreiben! Er verfasst mehrere Autobiografien, erfindet die unschuldig-lasterhafte Schweine-Familie Mellops, durchwandert alle kreativen Gebiete: vom Architektur-Design bis zur Werbung. Während Kinder für „Flix“, die „Sechs kleinen Schweine“ schwärmen, sind erwachsene Leser gierig nach seinen (auch erotischen) Erzählungen und überhäufen ihn mit Auszeichnungen. Der Zeichner, Illustrator und Cartoonist mit den „wüsten Phantasien im Kopf“ und mit einer „Idee pro Minute“, der einzige Künstler mit einem eigenen Museum ist am 9. Februar im Alter von 87 Jahren gestorben.
Autorenlesungen aus Tomi Ungerers Autobiografien: „Die Gedanken sind frei“, „Heute hier morgen fort“ und „Kein Kuss für Mutter“ mit Herbert Feuerstein.