Bayern 2

     

Notizbuch Wann eine Rücken-OP wirklich sein muss

Gesunder Rücken | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 10.03.2014
10:05 bis 12:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Patientengespräch - Rücken(schmerz)tagebuch /
Nah dran: Überflüssig oder überfällig? - Wann eine Rücken-OP wirklich sein muss /
Studiogespräch mit Prof. Dr. med. Reiner Gradinger, Ärztlicher Direktor des Klinikums rechts der Isar /
Fasten - Impuls für gesunde Lebensführung /
Entschlacken, entgiften, entsäuern /
Darmreinigung /
Notizbuch Service:
Termin verpasst, Rechnung bekommen - Darf der Arzt das? /
Vorsorgen mit Qualität - Zentrale Prüfstelle Prävention /
Kurz vor 12: Aufrecht alt werden - Schmerzhafte Erkenntnisse
Moderation: Tanja Zieger
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Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Nah dran: Überflüssig oder überfällig? - Wann eine Rücken-OP wirklich sein muss

Das Volksleiden Rückenschmerz ist in Deutschland der zweithäufigste Grund für einen Arztbesuch. Ein plötzliches Stechen im Rücken, ein pelziges Gefühl in den Beinen oder Armen - das können erste Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall sein. Häufig müssen Betroffene mit ihren Beschwerden wochenlang von Arzt zu Arzt ziehen, weil die Ärzte mit Hilfe bildgebender Verfahren (Röntgenaufnahmen und Kernspintomografie) nicht immer eindeutige Diagnosen stellen können. Der Münchner Wirbelsäulenspezialist Martin Marianowicz kritisiert, dass das Anamnesegespräch und die körperliche Untersuchung im ärztlichen Alltag viel zu kurz kommen. Schuld seien falsche finanzielle Anreize, die wiederum dazu geführt haben, dass Deutschland laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beim Operieren einen internationalen Spitzenplatz einnimmt: In Deutschland finden pro Jahr etwa 160.000 Bandscheiben-OPs statt - umgerechnet auf die Einwohnerzahl sind das doppelt so viele wie in Schweden und fünf Mal so viele wie in Frankreich.
Die Unabhängige Patientenberatung und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen gehen davon aus, dass nicht alle Eingriffe medizinisch notwendig sind, manche sogar schädlich sein können. Das macht vielen Betroffenen Angst vor dem Skalpell.
Aber - verspielen sie damit eine Chance auf mehr Lebensqualität nach der Rücken-OP? Viele Ärzte merken, dass die Patienten infolge kritischer Berichterstattung kritischer und zögerlicher geworden sind. Sie vertrauen nicht mehr blind ihrem Arzt, sondern fragen: Was hilft wirklich - Osteopathie, Physiotherapie, muskelkräftigende Übungen oder eine Mischung aus allem? Welche Rolle spielt die Psyche, der Faktor Stress des Patienten? Wie können nahestehende Angehörige helfen? Das Notizbuch-Nah dran "Überflüssig oder überfällig?" am 10. März 2014 auf Bayern 2 setzt sich kritisch mit Rücken-Operationen auseinander und lässt betroffene Patienten und Mediziner zu Wort kommen.