Bayern 2

     

radioWissen Heine und Mendelssohn Bartholdy

Heinrich Heine | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 25.02.2014
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Heinrich Heine
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Eine deutsche Geschichte
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Das Kalenderblatt
25.2.1952
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Als Podcast verfügbar

In Deutschland geboren, hat Heinrich Heine in seiner Heimat zeitlebens keinen Platz gefunden: nicht als Akademiker, nicht als Jude und auch nicht als Literat. 1797 als Kind eines Tuchhändlers in Düsseldorf geboren, versuchte sich Heine zunächst erfolglos in einer Karriere als Jurist, bevor er sich der Dichtung zuwandte. Als “entlaufener Romantiker” - wie er sich selbst nannte - macht sich Heine leidenschaftlich und unversöhnlich über alles und jeden lustig und gefällt sich in der Rolle des Außenseiters. Das politische Klima seiner Zeit wird einer ebenso gnadenlosen Prüfung unterzogen wie die zeitgenössische Literatur und Lyrik. In seinem Pariser Exil wird er zunächst von den französischen Frühsozialisten inspiriert. Im Unterschied zu diesen möchte er das Heil des Menschen allerdings nicht in einer fernen Zukunft verwirklicht sehen, sondern in der Gegenwart: Der Mensch muss jetzt glücklich werden!
Für den alten Goethe war das junge Wunderkind ein "zweiter Mozart", und Richard Wagner sah im erwachsenen Meister einen unliebsamen Rivalen. Seine Zeitgenossen schätzten den 1809 geborenen Felix Mendelssohn Bartholdy als oberste musikalische Institution, während ihn das Dritte Reich posthum zur jüdischen “Unperson” erklärte. Verehrt, verfemt, verachtet, kaum ein anderer Komponist wurde so sehr zum ideologischen Spielball deutscher Kultur- und Geistesgeschichte wie der hochbegabte Sohn eines reichen Hamburger Bankiers. Deshalb beschreibt die Sendung nicht nur Mendelssohns “Leben und Werk”, sondern stellt dies auch in einen historischen gesellschaftspolitischen Zusammenhang. Sie zieht einen Bogen vom Großvater, dem einflussreichen Philosophen Moses Mendelssohn, bis hin zum Urteil der Nachwelt und fragt, ob unser Mendelssohn-Bild ein Zerrbild ist, das von Propaganda und Diffamierungen geprägt wurde.

Redaktion: Petra Herrmann
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