Bayern 2

Nachtstudio Arbeit neu denken

Dienstag, 13.11.2018
20:05 bis 21:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Können wir Arbeit wirklich neu denken und verteilen?
Ein Briefwechsel über den zukünftigen Gesellschaftsvertrag
Von Michael Hirsch und Martin Zeyn

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Ausgangslage ist klar. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Daher lohnt das Nachdenken. Denn es kann sein, dass die Digitalisierungen sämtlicher Lebensbereiche Verwerfungen hervorrufen werden, die jene aller bisherigen industriellen Revolutionen noch übertreffen. Was tun wir, wenn die Arbeit nicht ausstirbt, aber ein seltenes Gut wird? Spalten wir unsere Gesellschaft auf in jene, die durch ein Grundeinkommen alimentiert werden, und jene, die selber Geld verdienen? Wenn aber der produktive Teil der Arbeit durch Maschinen geleistet wird, wer bezahlt dann Kindererziehung, Pflegegeld und Renten?

Oder entsteht eine ganz neue Klassengesellschaft: auf der einen Seite die festangestellten und gut dotierten Facharbeiter und Spezialisten, die Arbeiteraristokratie, wie Karl Marx sie nannte, auf der anderen das Lumpenproletariat, die temporär beschäftigten und schlecht bezahlten Dienstleister, die Pizzaboten und Call-Shop-Angestellten? Ganz offensichtlich haben wir ein fundamentales Problem der Verteilung der Arbeit in der Gesellschaft. Und ein fundamentales Problem der Bestimmung der Wertschätzung verschiedener menschlicher Tätigkeiten: der bezahlten wie der unbezahlten. Wollen wir wirklich so leben? Es gibt Modelle, Arbeit neu zu denken. Der Philosoph Michael Hirsch und Nachtstudioleiter Martin Zeyn stellen sie vor.