Bayern 2

     

radioWissen Das Plagiat und Bertolt Brecht

Brecht mit seiner Ehefrau Helene Weigel auf der Mai-Kundgebung 1954 | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 13.11.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das literarische Plagiat
Kreativität secondhand?

Brecht und die Frauen
Ein Kapitel für sich

Das Kalenderblatt
13.11.1907
Paul Cornu gelingt erster Flug mit dem "Fliegenden Fahrrad"
Von Thomas Grasberger
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Das literarische Plagiat - Kreativität secondhand?
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Dorit Kreissl
Die Geschichte der Literatur ist auch eine Geschichte ihrer vermeintlichen oder tatsächlichen Skandale. Sie sind nicht selten verbunden mit einem schwerwiegenden Vorwurf: Diebstahl geistigen Eigentums! Plagiat! Oft wurden berühmte und erfolgreiche Schriftsteller bezichtigt, von anderen gestohlen zu haben: William Shakespeare, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Wolfgang von Goethe, Georg Büchner, Thomas Mann, Bert Brecht, Walter Kempowski. Bereits vor 2500 Jahren stritten Autoren im antiken Theater über geistiges Eigentum. Dabei ist ein Plagiat nicht immer leicht auszumachen. Seine Definition wandelt sich immer wieder. Zwei identische Texte allein reichen meist nicht, ergeben allenfalls eine Doublette. Plagiate hingegen sind mehr, nämlich die Erzählung, die zwischen diesen beiden Texten liegt. Und für die braucht es neben dem Plagiator und dem Plagiierten immer auch eine Öffentlichkeit, die den Skandal aufgreift und weitererzählt.

Brecht und die Frauen - Ein Kapitel für sich
Autor und Regie: Markus Mayer
In einigen Dramen werden sie verschämt als Mitarbeiterinnen genannt. Frauen spielten nicht nur im (Liebes-) Leben des Dramatikers Bert Brecht eine enorme Rolle, sie waren es auch, die sein Werk höchst aktiv mitgestalteten. Brecht schrieb seine Stücke selten allein, sie entstanden häufig in Teamarbeit mit Komponisten, Schauspielerinnen, Gönnerinnen und Geliebten. Brecht, der zu vielen Mitarbeiterinnen ein amouröses Verhältnis pflegte, stand im Zentrum eines Kreises ungewöhnlich kreativer Talente. Die Schauspielerin Helene Weigel verkörperte kongenial das vom gebürtigen Augsburger erfundene "Epische Theater", Geliebte wie Margaret Steffin und Asja Lacis halfen ihm beim Schreiben und Inszenieren. Schauspielerinnen wie Carola Neher aus München und Lotte Lenya aus Wien setzten Brechts Vision der modernen Frau adäquat in Szene und avancierten zu Stars, nicht nur der Weimarer Republik. Die genialen Entwürfe der Ingolstädter Nachwuchs-Autorin Marie Luise Fleißer gestaltete Brecht kurzerhand nach eigenem Gutdünken um.

Moderation:
Redaktion: Andrea Bräu

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