Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Sinnstiftung in der Psychotherapie

Viktor Frankl 1994 | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 17.10.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Weise Interventionen
Wenn weniger mehr ist

Viktor Frankl
Sinn des Lebens, Sinn des Leidens

Das Kalenderblatt
17.10.1989
Verbot für Elfenbeinhandel beschlossen
Von Thomas Grasberger
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Weise Interventionen - wenn weniger mehr ist
Autorin: Prisca Straub / Regie: Martin Trauner
Vermeintlich unbedeutende Beeinflussungen können beachtliche Wirkungen entfalten: Subtile Botschaften entscheiden mit darüber, wie erfolgreich wir im Studium sind, wie zufrieden mit dem Partner - und wie versöhnlich mit den Kollegen. Die psychologische Forschung zeigt: Statt langer Therapie und teurem Coaching reicht manchmal auch eine unscheinbare Mitteilung, ein kleiner Hinweis - das stärkt das Selbstwertgefühl und kurbelt das Engagement an: Ein positiver Kreislauf der Selbstvergewisserung setzt sich in Gang - spielerisch und scheinbar wie von selbst!
Wie von selbst? Mit geringem Aufwand lässt sich erstaunlich viel erreichen. Doch das wissen auch Wirtschaftspsychologen und setzen dieses Wissen entsprechend ein. Deshalb lohnt sich ein Blick darauf: Wann ist weise Intervention eine sanfte Form der Therapie - und wann wird sie zur bewusst eingesetzten Manipulation.

Viktor Frankl - Sinn des Lebens, Sinn des Leidens
Autorin: Justina Schreiber / Regie: Irene Schuck
Was ist der Sinn des Lebens? Zu dieser Frage hielt Viktor Frankl bereits mit 16 Jahren seinen ersten Vortrag. Sie blieb der rote Faden seiner Arbeit. Aus Gesprächen mit Selbstmordkandidatinnen und mit Schülern am Tag der Zeugnisvergabe zog der österreichische Psychiater den Schluss, dass der Mensch über einen "Willen zum Sinn" verfügt und seelisch erkrankt, wenn sein Sinnbedürfnis frustriert wird. Eine Theorie, die er durch die eigenen Erfahrungen in deutschen Konzentrationslagern bestätigt fand. Viktor Frankl begründete die so genannte dritte Wiener Schule der Psychotherapie - nach Sigmund Freud und Alfred Adler. Seine Methode der Logotherapie und Existenzanalyse unterstützt den Prozess der Sinnfindung, der bei jedem Patienten anders aussieht. Grundsätzlich jedoch geht es immer darum, von sich selbst und dem eigenen Leid abzusehen, um Erfüllung in einer Aufgabe finden zu können. Wie es Frankl selbst gelang, beschrieb er in seinem berühmten Buch "… trotzdem Ja zum Leben sagen": Die Vorstellung, dass er eines Tages Vorlesungen über die Auswirkungen des Konzentrationslagers auf die Psyche halten würde, hielt ihn in Auschwitz und Kaufering am Leben. Er starb als hochangesehener Wissenschaftler mit 92 Jahren in Wien.

Moderation:
Redaktion: Susanne Poelchau

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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