radioWissen Charlie Chaplin und Marcel Marceau

Charlie Chaplin
Der mit den Schultern weinen kann
Autorin und Regie: Dorit Kreissl

Marcel Marceau
Die Sprache des Körpers
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer

Das Kalenderblatt
15.4.1888
Ältester Fußballclub Deutschlands gegründet
Autor: Thomas Grasberger
Als Podcast verfügbar

Er ging zu Herzen: der Tramp, der Vagabund - Charlie Chaplins berühmteste Figur: ein kleiner Mann mit schwarzen traurigen Augen, Schnurrbärtchen, Stöckchen übergroßer Hose und zu enger Jacke. Am komischsten sein Gang: er watschelt wie eine Ente mit nach außen gedrehten Plattfüßen, dem nächsten Kummer entgegen, der nächsten irrwitzigen Situation. Charlie Chaplin war einer der einflussreichsten Komiker des 20. Jahrhunderts, ein Pionier der Filmkunst. Mit beißender Satire attackierte und parodierte er 1940 Hitler in seinem Film "Der große Diktatur", setzte früh ein Zeichen gegen den Faschismus. Der Brite hatte viele Talente, war Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Komponist und Produzent. In der McCarthy-Ära wurde er "unamerikanischer Umtriebe" verdächtigt. 1952 wurde ihm deswegen die Wiedereinreise in die USA verweigert. Bis zu seinem Tod lebte und arbeitete Chaplin in Europa. Das American Film Institute wählte ihn auf Platz zehn der größten amerikanischen Film-Legenden.
Im engen Ringelhemd, auf dem Kopf ein zerbeulter Hut, die rote Blume daran wippt - so kennt die Welt "Bip". Den tragikomischen Clown, der nie ein Wort sagt. Der seinen ganz eigenen Kosmos allein mit Gestik und Mimik erschafft. Und der jeden, der ihm zuschaut, mitnimmt in diese Welt aus Lachen und Weinen und großen Taten und kleinen Momenten. Bip ist einer Erfindung von Marcel Marceau, dem wohl bekanntesten Pantomimen des 20. Jahrhunderts. Bip macht ihn berühmt, seine Mimodramen führen Marceau um den Erdball, er gründet Schulen für Pantomime, geht damit pleite, baut sie wieder auf, startet wieder auf Tournee, feiert Erfolge, steckt Niederlagen weg. Am Anfang seiner Karriere ist Charlie Chaplin das große Vorbild. Am Ende ist Marcel Marceau selbst einer der ganz Großen.

Redaktion: Petra Herrmann
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