Bayern 2

radioWissen Verleger aus Überzeugung

Verleger Joseph Pulitzer  | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 14.04.2014
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Joseph Pulitzer
Vom Journalisten zum Verleger
Autor: Florian Kummert / Regie: Sabine Kienhöfer

Axel Caesar Springer
Zeitungszar mit Sendungsbewusstsein
Autor und Regie: Ulrich Chaussy

Das Kalenderblatt
14.4.1913
Hagenbeck jun. gestorben, Zoodirektor
Autorin: Prisca Straub
Als Podcast verfügbar

Der gebürtige Ungar Joseph Pulitzer (1847-1911) hatte keinen Penny in der Tasche und sprach kein Wort Englisch, als er 1864 als 17-Jähriger in die Vereinigten Staaten einwanderte. Mit seinem Aufstieg vom einfachen Reporter zum steinreichen Medienmogul veränderte er die Art und Weise, wie Nachrichten rezipiert wurden. Aus langweiligen Zeitungen machte er attraktive Blätter mit Massenauflage. Er ließ über alle Aspekte der Gesellschaft berichten, auch über die einfachen Leute, die seine Hauptklientel wurden. Pulitzer begriff seine Zeitungen als Nachrichten- und Unterhaltungsmedium. Aber er bekämpfte auch die Korruption und wollte das politische System der USA reformieren. Mit seinem Konkurrenten William Randolph Hearst lieferte sich Pulitzer ein gnadenloses Duell um Auflagen und um die reißerischste Schlagzeile. Am Ende seines Lebens schuf Pulitzer den Preis, der sein Vermächtnis bis heute bewahrt. Geschichten mit Herz - den einfachen Menschen im Blick - das gehörte auch zu den wichtigsten Rezepten des Verlegers Axel Caesar Springer (1912-1985). 1945 sicherte Springer sich eine Zeitungslizenz und konzipierte seine publizistischen Erfolge mit einer Spürnase für künftige Leserbedürfnisse. 1946 erfand er "Hör zu", die Programmzeitschrift für das Publikum der aufsteigenden Massenmedien Rundfunk und Fernsehen, 1952 die "BILD-Zeitung", die Urmutter der deutschen Boulevard-Zeitung. Zum Großverleger aufgestiegen, suchte Springer die Einmischung in die Politik. Er scheiterte 1958 mit dem Versuch, mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Chruschtschow die Wiedervereinigung Deutschlands auszuhandeln. Fortan steuerten seine Tages- und Boulevardzeitungen einen strikt rechtskonservativen Kurs. Während sich Springer persönlich gegen Totalitarismus in jeder Form und für die Aussöhnung mit dem jüdischen Volk einsetzte, spitzten seine Blätter innenpolitisch den Konflikt mit den rebellierenden Studenten von 1968 immer weiter zu.

Redaktion: Thomas Morawetz
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