Bayern 2

     

radioWissen Wahrheitsfindung

Lügendetektor, auch Polygraph genannt | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 16.08.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Augenzeugen
Wahrheitsfindung vor Gericht

Lügendetektoren
Können Maschinen Gedanken lesen?

Das Kalenderblatt
16.8.1876
Alfred Pringsheim und der "Schoppenhauer"-Vorfall
Von Xaver Frühbeis

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Augenzeugen - Wahrheitsfindung vor Gericht
Autorin: Daniela Remus / Regie: Sabine Kienhöfer
Bei vielen Kriminalfällen, die vor Gericht landen, sind sie unverzichtbar: Die Augenzeugen. Sie haben Unfälle gesehen, Überfälle beobachtet oder sogar selbst einen gewaltsamen Angriff miterlebt. Und jetzt sollen sie sich so erinnern, dass der Richter oder die Richterin den Tathergang feststellen und ein angemessenes Urteil fällen kann. Aber das ist häufig gar nicht so einfach: Denn Erinnerungen sind längst nicht immer so klar und eindeutig, wie es gerade auch in solchen Fällen wünschenswert wäre. Und manchmal wollen Zeugen sich auch gar nicht so genau erinnern, weil sie sich oder jemand anderen mit ihrer Aussage schonen wollen. Wenn Zeugenaussagen für das Gericht und die Urteilsfindung elementar sind, schlägt die Stunde der AussagepsychologInnen. Sie sollen begutachten, wie glaubhaft die Aussage ist. Ihre Expertise kann prozessentscheidend sein. Aber wie findet man per Gutachten heraus, ob jemand lügt oder die Wahrheit sagt?

Lügendetektoren - Können Maschinen Gedanken lesen?
Autor und Aufnahmeleitung: Martin Schramm
Von einem "Lügendetektor", der zuverlässig jede Lüge aufdeckt, bei dem man quasi nur noch auf den Knopf drücken muss, um die Wahrheit herauszudestillieren - davon träumen Juristen schon lange. Eine Maschine, die, wenn es sie geben würde, eine gewaltige Macht hätte. Doch konventionelle "Lügendetektoren" liefern alles andere als verlässliche Ergebnisse und funktionieren auch alles andere als "vollautomatisch". Um zu sinnvollen Aussagen zu kommen, müssen geschulte Psychologen enorm aufwändige Vorgespräche führen und entsprechende Testfragen individuell maßschneidern. Der Bundesgerichtshof hat Lügendetektoren daher als Beweismittel in gerichtlichen Verfahren generell ausgeschlossen. Doch ehrgeizige Forscher schreckt das nicht ab. Sie arbeiten bereits an völlig neuartigen "Detektoren". Sie wollen direkt ins Gehirn "blicken" und mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie und spezieller Software messen, ob jemand tatsächlich lügt oder nicht.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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