Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Heimliche Rückkehrer der Natur

Junge Wildkatze im Taunus | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 02.08.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Fischotter
Flinker Marder mit Schwimmhäuten

Die Wildkatze
Rückkehr der Unzähmbaren

Das Kalenderblatt
2.8.1935
Heidedichter Löns mutmaßlich bestattet 
Von Justina Schreiber

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Fischotter - Flinker Marder mit Schwimmhäuten
Autor und Regie: Frank Halbach
Lange Zeit hatte er einen üblen Ruf: der Fischotter. Man sagte ihm nach, er würde Lämmer töten oder gar Jagdhunde unter Wasser ziehen, um sie zu ersäufen. Dass noch dazu sein kostbarer Pelz gerne zu Mützen und Mänteln verarbeitet wurde, brachte den Fischotter an den Rand der Ausrottung. Heute steht er in den meisten Ländern unter Schutz. Gegen die Trockenlegung und Verbauung von Gewässern, Abholzung der Ufervegetation und Umweltverschmutzung hilft das dem Fischotter freilich wenig. Seit den 1980er Jahren galt er in Bayern als ausgestorben. Aber: Er ist wieder da! Aus dem Exil, den letzten Rückzugsorten in Böhmen und Österreich kehrt der flinke Fischer zurück und versucht vorsichtig wieder Pfote zu fassen. Langfristig kann dem scharfsinnigen, verspielten und neugierigen Gesellen nur mehr ökologisches Bewusstsein helfen. Vielleicht ist sein entscheidender Trumpf dabei sein Aussehen: Mit seinem putzigen Gesicht, den Knopfohren und dem samtweichen Fell erscheint er so manchem wie ein lebendig gewordenes Kuscheltier. Aber Vorsicht! Denn normalerweise legt der Fischotter nicht den geringsten Wert auf Gesellschaft - wenn es sich nicht gerade um eine fesche Otterdame handelt.

Die Wildkatze - Rückkehr der Unzähmbaren
Autor: Marko Pauli / Regie: Christiane Klenz
Die Wildkatze lebt seit 300.000 Jahren in den Wäldern Europas. Sie war hier, lange bevor die Hauskatze mit den Römern nach Deutschland kam. Durch den Verlust des Lebensraums und durch Bejagung galt sie als beinahe ausgestorben. Verschiedene Maßnahmen helfen dabei, dass die extrem scheuen Tiere nun ganz langsam ihre Wege zurück in die Wälder finden. Wie weit sie dabei nach Norden gekommen sind, versucht der Bund für Umwelt und Naturschutz festzustellen. Mit einem Netz von Pfählen, die mit Baldrian eingesprüht sind, sollen die nachtaktiven Tiere angelockt werden. Finden sich Haare an den Lockstöcken, weiß man: Sie ist hier. Hinter dem Einsatz steckt ein größeres Vorhaben: Die Wälder sollen miteinander verbunden werden, damit die Existenz verschiedener wild lebender Tiere und Pflanzen gesichert werden kann. Ein Ziel, das im Bundesnaturschutzgesetz festgehalten ist, dessen Umsetzung aber nur zögerlich verfolgt wird. Ein großes Hindernis sind die Straßen, die das Land in unzählige isolierte Inseln zerschneiden.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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