Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Gottfried Semper und François de Cuvilliés

Semper-Oper Dresden | Bild: dpa-Bildfunk

Dienstag, 24.07.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Gottfried Semper
Architekt und Revolutionär

François de Cuvilliés
Rokoko-Virtuose im Hofbauamt

Das Kalenderblatt
24.7.1938
Erste Durchsteigung der Eiger-Nordwand erfolgreich abgeschlossen
Von Regina Fanderl

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Gottfried Semper - Architekt und Revolutionär
Autorin: Renate Kiesewetter / Regie: Dorit Kreissl
Die heutige Semperoper in Dresden trägt noch immer seinen Namen. Gottfried Semper, Professor der Baukunst an der Königlichen Akademie der bildenden Künste zu Dresden, errichtete in den 1830er Jahren das Erste Hoftheater als einen spektakulären Bau. Dieser neue Stil des sinnenfrohen opulenten Dekors des Historismus galt als Antwort auf die bis dahin herrschende Baukunst des Klassizismus. Damit gelang ihm der Durchbruch zum einem der bedeutendsten europäischen Architekten des 19. Jahrhunderts. Seine Bauten in Dresden - die Gemäldegalerie am Zwinger ist bis heute erhalten -, in Zürich, Winterthur und Wien dokumentieren die Stationen seines Lebens und seines Wirkens. Als Republikaner auf Seiten der Aufständischen in der Revolution 1849 in Dresden musste Semper aus dem königlichen Dresden nach Paris und London ins Exil fliehen, erlebte in London 1851 die epochemachende erste Weltausstellung und prägte ab 1855 als Professor der Baukunst am Züricher Polytechnikum eine ganze Schülergeneration von Architekten in der Schweiz. Sein umfassendes Lehrwerk "Der Stil" zeigt Semper als universalgeschichtlich gebildeten Intellektuellen seiner Zeit und war in der Kunst- und Architekturtheorie seinerzeit wegweisend.

François de Cuvilliés - Rokoko-Virtuose im Hofbauamt
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer
Eigentlich eine Karriere wie aus dem Bilderbuch: Als 10-Jähriger wird er von Bayerns Kurfürst Max Emanuel als Hofzwerg engagiert. Der erkennt sein künstlerisches Talent und schickt ihn zur Ausbildung nach Paris. Zurück in Bayern bekommt Cuvilliés das Amt des Hofbaumeisters und bald schon die wichtigsten Projekte übertragen. Die Amalienburg im Nymphenburger Schlosspark, die "Reichen Zimmer" der Residenz, schließlich das neue Hofopernhaus, das später seinen Namen tragen wird. Was er allerdings nicht bekommt, ist die Anerkennung der Kollegen im kurfürstlichen Bauamt. Cuvilliés spricht nur Französisch, auf der Baustelle kann er sich nicht verständigen. Mit der Buchhaltung hat er es auch nicht so. Cuvilliés ist Künstler, der lieber daheim zeichnet und entwirft: verspielte Innendekorationen, verschnörkelte Ornamente, virtuose Reliefs. Heute zählt er damit zu den Großmeistern des deutschen Rokoko.

Moderation:
Redaktion: Petra Herrmann

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