Bayern 2

     

radioWissen Josephine Baker und Anaïs Nin

Anais Nin 1960 | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 17.07.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Josephine Baker
Bananenrock und Regenbogenfamilie

Anaïs Nin
Den Traum leben

Das Kalenderblatt
17.7.1841
Erste Freiwillige Feuerwehr in Deutschland
Von Anja Mösing

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Josephine Baker - Bananenrock und Regenbogenfamilie
Autorin: Katalin Fischer / Regie: Susi Weichselbaumer
Zu schwarz und zu dünn, heißt es in Amerika immer wieder. Doch Josephine Baker gibt nicht auf, sie geht nach Europa - und schon liegt ihr der ganze Kontinent zu Füßen. Paris und Berlin sind verrückt nach ihrem wilden, nackten Tanz, ihrer Komik, ihrem Charme - sie bekommt vierzigtausend Liebesbriefe und zweitausend Heiratsanträge, noch bevor sie 21 ist. Ihr Bananenrock wird legendär. Als die Nazis kommen, muss sie von der Bühne verschwinden, da tritt sie unter Einsatz ihres Lebens dem französischen Widerstand bei. Nach dem Krieg unterstützt sie Martin Luther Kings Feldzug gegen Diskriminierung in den USA - feiert rauschende Comebacks - und verliert ihren gesamten Besitz. Eine Achterbahnfahrt, mit Höhenflügen und Abstürzen. Josephine Baker heiratet fünfmal, adoptiert zwölf Kinder aller Hautfarben und Religionen, weil sie keine eigenen bekommen kann und mit ihrer "Regenbogenfamilie" ein Zeichen setzen will für friedliches Zusammenleben. Sexbombe und Multitalent, Luxusweib und Freiheitskämpferin.

Anaïs Nin - Den Traum leben
Autorin: Carola Zinner / Regie: Chrsitiane Klenz
Ihre Tagebücher scheinen unverblümte und authentische Beschreibungen eines in jeder Hinsicht freizügigen Lebens. Erst viele Jahre nach der Erstveröffentlichung erfuhr die Leserschaft, dass Anaïs Nin die Texte sorgfältig umgearbeitet hatte, bevor sie sie in Druck gab. Auch sonst achtete die Schriftstellerin genau auf das Bild, das die Öffentlichkeit von ihr bekommen sollte. Es war das eines schönen, von Männern wie Frauen begehrten Wesens, das keine Tabus kennt, dabei jedoch ganz seinen eigenen Weg geht und stets für sich selbst aufkommt. Erst nach dem Tod der Autorin 1977 stellte sich peu à peu heraus, dass die Realität anders ausgesehen hatte. Zu spät, um dem selbst gestalteten Porträt noch Abbruch zu tun, das Anaïs Nin unter anderem zu einer Ikone der Frauenbewegung machte. So gilt sie bis heute als Inbegriff einer selbständigen Weiblichkeit, die ebenso von Intelligenz geprägt ist wie von Poesie und Erotik.

Moderation:
Redaktion: Petra Herrmann

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