Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Die großen Realisten Stendhal und Flaubert

Stendhal - Porträt um 1830 | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 10.07.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Stendhal
Liebe kennt kein Alter

Gustave Flaubert
Jenseits der Moral

Das Kalenderblatt
10.7.1949
Deutscher Fußball-Bund gegründet
Von Silke Wolfrum

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Stendhal - Liebe kennt kein Alter
Von Renate Währisch / Regie: Christiane Klenz
Heute gilt Stendhals Roman "Rot und Schwarz" als Klassiker der Weltliteratur. Zu seinem Erscheinen, 1830, konnten seine Zeitgenossen jedoch wenig anfangen mit seiner Schilderung der persönlichen Verstrickungen von Bourgeoisie und Adel, Klerus und Krieg, Liebe und Leidenschaft. Mit einem Werk namens "De l’amour" war der Autor 1822 erstmals an die Öffentlichkeit getreten: Hier analysierte er seinen persönlichen Liebeskummer mit Mitte 30. Doch in Paris fand es kaum Beachtung: In der Stadt der Liebe bestand wohl wenig Nachhilfebedarf zum Thema. Seine Gesellschaftskritik, auch sein oft verliebter, aber auch unpathetisch nüchterner Blick auf die Rolle der Frau blieb zu seinen Lebzeiten weitgehend unverstanden. Lediglich sein Spätwerk: "Die Kartause von Parma" fand die Beachtung seiner Schriftstellerkollegen, das durfte der Autor, der sich inzwischen selbst zu "De Stendhal" geadelt hatte, noch erleben. Erst lange Zeit nach seinem Tod wurden seine Werke Bestseller des Buchhandels.

Gustave Flaubert - Jenseits der Moral
Von Brigitte Kohn / Regie:
Gustave Flaubert (1821-1880) gilt als bedeutender Vertreter des literarischen Realismus und als Vater der modernen Literatur. Generationen von Romanautoren haben vor allem seine "Madame Bovary" wie eine Bibel studiert. Flaubert entwickelt eine ganz neue Schreibweise, die dem Leser keine Perspektive aufdrängt und ihm keine Lehren erteilt. Den religiösen und politischen Denk- und Glaubenssystemen seiner Zeit begegnet Flaubert mit Misstrauen, denn sie machen die Welt nicht besser. Allein im Gelingen von Kunst scheinen für ihn andere Möglichkeiten des Weltverhältnisses auf.

Moderation:
Redaktion: Petra Herrmann

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