Bayern 2

     

radioWissen Die faszinierende Welt der Insekten

Die Gottesanbeterin | Bild: colourbox.com

Freitag, 11.05.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Gottesanbeterin
Femme fatale der Insekten

Die Heuschrecke
Weitsprungmeister der Insekten

Das Kalenderblatt
11.5.2003
Saliera aus dem Kunsthistorischen Museum Wien entwendet
Von Regina Fanderl

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Gottesanbeterin - Femme fatale der Insekten
Autorin: Claudia Heissenberg / Regie: Kirsten Böttcher
Ihr Name klingt ausgesprochen fromm, beinahe heilig, doch gespenstisch ist ihre Gestalt und grausam ihr Wesen. Der französische Entomologe Jean-Henri Fabre bezeichnete sie als den "Tiger friedliebender Insektenscharen" und "einen im Hinterhalt lauernden Oger". Die Gottesanbeterin ist ein fleischfressendes Raubinsekt, das sich ausschließlich von lebender Beute ernährt. Mit ihren riesigen Facettenaugen, dem dreieckigen Gesicht und den dornenbesetzten Fangarmen erinnert sie an ein geheimnisvolles Wesen von einem anderen Stern. Weltweit gibt es rund 2.400 verschiedene Arten, von denen nur eine einzige in Deutschland lebt. Bei tropischen Exemplaren, die bis zu 17 Zentimeter lang werden können, stehen neben Schmetterlingen und Heuschrecken auch kleine Frösche und Eidechsen auf dem Speiseplan. Nur wenige Tiere haben die menschlichen Fantasien so sehr beflügelt wie die Femme fatale aus dem Insektenreich. Es heißt, dass die Weibchen sogar die eigenen Männchen verspeisen. Manchmal angeblich noch während der Paarung. Bis heute ist sie ein Sinnbild für die verführerische, unersättliche Frau, die verschlingt, wenn sie begehrt. Aber ist das wirklich wahr? Oder doch nur ein Mythos?

Die Heuschrecke - Weitsprungmeister der Insekten
Autorin: Susi Weichselbaumer / Regie: Sabine Kienhöfer
Seit biblischen Zeiten haben sie ein Imageproblem: Heuschrecken gelten als achte Plage, als Strafe Gottes. Ihre Schwärme sind zahllos und gnadenlos verfressen. Metaphorisch müssen sie deshalb auch aktuell Pate stehen, wenn es in finanzpolitischen Debatten um Private-Equity-Gesellschaften und Hegde-Fonds geht. Die fallen ein und nehmen aus. Typisch Heuschrecke eben. Dabei ist so ein Heuhüpfer in der Natur eigentlich ein patenter Bursche. Talent beweist er gleich in mehrerlei Hinsicht, als Sangeskünstler wie als Weitsprungmeister. Grundsätzlich sind Heuschrecken Einzelgänger, erst gewisse Umweltbedingungen bringen sie dazu, sich zusammen zu schließen. Ihre Bündnisse sind dabei nie von Dauer. Kommen sich manche Heuschreckenarten zu nahe, fressen sie ihr Gegenüber auf. Innige Freundschaften wie zwischen Biene Maja und dem Grashüpfer Flip gibt es nur im Fernsehen.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner

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