Bayern 2

radioDoku Die Kosten des Krieges (2/3)

Ein Soldat der Bundeswehr erklärt einem Angehörigen der Peschmerga bei einer Übung die Handhabung einer Panzerfaust. (Irak, 2016) | Bild: picture-alliance/dpa/Michael Kappeler

Sonntag, 29.04.2018
17:05 bis 17:30 Uhr

BAYERN 2

Die Kosten des Krieges (2/3)
Die gute Panzerfaust wird böse
Deutschland und seine Waffenlieferungen in den Nordirak
Von Marc Thörner
SWR/WDR 2018

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

"Der Waffendeal dient dem Frieden und der Stabilität einer Region".

So sahen es jedenfalls die gewählten deutschen Volksvertreter, als sie beschlossen, den Peschmerga im Nordirak Gewehre, Panzerfäuste und Fahrzeuge zu liefern. Offiziell gehen sie an eine verbündete Regierung: die der kurdischen Autonomieregion. Sie sollte damit die Terrororganisation des "Islamischen Staates" bekämpfen und die bedrohte Minderheit der Jesiden schützen.

Nur drei Jahre später ist allerdings nichts mehr wie zuvor: Der IS ist weitgehend vertrieben und die Peschmerga drehen ihre deutschen Waffen inzwischen in ganz andere Richtungen: Gegen Milizen der Jesidenminderheit und der Schiiten und womöglich bald auch gegen die irakische Armee. Denn anstelle des Kampfes gegen den Terror geht es den Kurdentruppen nun um den Kampf um Unabhängigkeit. Nur ein Betriebsunfall oder ein Lehrstück über den Nutzen von Waffenlieferungen?