radioWissen am Nachmittag Musik der Avantgarde

György Ligeti
Die Zukunft der Musik
Autor und Regie: Frank Halbach

Phil Glass
Einstein on the Beach
Autor und Regie: Markus Vanhoefer

Das Kalenderblatt
7.4.1891
Der Zirkuspionier Phineas Taylor Barnum stirbt
Von Christian Feldmann

Als Podcast verfügbar

"Den Erneuerer der Neuen Musik", nennt man Györgi Ligeti, einen der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Die jüdische Herkunft von Ligetis Familie prägte Györgis Schicksal. Sein Vater und sein Bruder starben in den KZs des Naziterrors. Ligeti hasste fortan Ideologien und Diktaturen, was auch seine Kunstauffassung prägte: "Ich habe keine Kunsttheorie. Ich habe keine message, die ich verkünde. Sondern ich versuche immer neue Dinge auszuprobieren." Und das tat er. Er erweiterte zunächst die musikalische Sprache seines Landsmanns Béla Bartók, komponierte dann elektronische Musik, verschmolz Melodie und Rhythmus und ließ sich von afrikanischer Musik inspirieren. Sein Durchbruch war 1961 "Atmosphères" für großes Orchester. Jeder Cineast hat Ligetis Klänge schon gehört: im Kultsoundtrack zu "2001 - Odyssee im Weltraum". Ligeti kam dadurch zwar zu Ruhm, nicht aber zu Geld. Kubrick benutzte Ligetis Werk ohne zu fragen. Der Komponist wurde mit 3000 Dollar abgespeist.
Auch Phil Glass kennen viele Menschen von der Musik zu einem Film - " Koyaanisqatsi" von Godfrey Reggio aus dem Jahre 1982.Doch schon Im Herbst 1976 war eine moderne Oper in New York zum bejubelten Großereignis geworden: Ein kleiner, hemdsärmeliger Mann mit Hosenträgern sitzt im Lichtkegel einer abgedunkelten Bühne. In seinen Händen hält er eine Geige. Schnauzbart und Strubbelhaar, diese Figur ist uns von unzähligen Fotos vertraut. "Einstein on the Beach" ist der Titel des multimedialen Gesamtkunstwerks, das keine Story und keine inhaltlichen Zusammenhänge kennt. Alles ist relativ! Ist des das, was uns der Komponist Phil Glass sagen will? "Als ich klein war, gehörte Einstein zu meinen Helden. Wenn man, wie ich, nach Kriegsende aufwuchs, war es unmöglich, nicht zu wissen, wer Einstein war."

Redaktion: Petra Herrmann
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