Bayern 2

     

radioWissen Frauen und die Reformation

Porträt Katharina von Bora  | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 30.10.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Katharina von Bora
Luthers bessere Hälfte?

Elisabeth von Rochlitz
Die vergessene Heldin der Reformation

Das Kalenderblatt
30.10.2017
Der ewig ruhelose Jack O‘Lantern
Von Johannes Roßteuscher

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Katharina von Bora - Luthers bessere Hälfte?
Autorin: Carola Zinner / Regie: Irene Schuck
Es war ein Skandal ersten Ranges: Der ehemaliger Mönch Martin Luther, lautstarker Streiter für den wahren, bibeltreuen Glauben, hatte geheiratet - ausgerechnet eine ehemalige Nonne. Katharina von Bora war 1523 zusammen mit elf ihrer Mitschwestern aus dem Zisterzienserkloster Nimbschen geflohen. Für die meisten der Frauen fand sich - unter tatkräftiger Hilfe von Luther und seinen Weggefährten - im Anschluss ein neues Zuhause. Nur Katharina war noch unversorgt, bis Luther sich 1525 zur Ehe mit der rund 16 Jahre jüngeren Frau entschloss. Nach allem was man weiß, war es keine Liebesheirat - doch die Verbindung wurde überaus glücklich. Katharina, tüchtig, resolut, pragmatisch, kümmerte sich um den großen Haushalt und die zahlreichen Kinder und verschaffte ihrem Mann den nötigen Hintergrund für sein Schaffen. Damit wurde die einstige Nonne später zum Idealtypus der evangelischen Hausfrau und Familienmutter.

Elisabeth von Rochlitz - Die vergessene Heldin der Reformation
Autor: Leo Hofmann / Regie: Sabine kienhöfer
Elisabeth Landgräfin zu Hessen (1502- 1557) ist erst 13 Jahre alt, als sie mit dem Erbprinz Herzog Johann von Sachsen vermählt wird. Am Dresdner Hof, den der strenggläubige Herzog Georg von Sachsen mit harter Hand regiert, erwartet man eine anpassungsfähige, gläubige, fruchtbare Schwiegertochter. Doch man bekommt das Gegenteil: eine offenherzige, energische Frau, die sich zunehmend in die Politik einmischt und aus ihrer erwachenden Vorliebe für das Gedankengut Martin Luthers keinen Hehl macht. Als man Elisabeth das "Muul" verbietet, greift sie zur Feder und beeinflusst Religions- wie Reichspolitik schreibenderweise - eine emsige Netzwerkerin des 16. Jahrhunderts, der die protestantische Religion ein Herzens- und Gewissensanliegen ist. Dank Elisabeth wird Württemberg lutherisch. Ihren Beinamen "von Rochlitz" erhält sie, als sie mit 34 Jahren ihr Wittum in Rochlitz bezieht und dort, mitten im altgläubigen albertinischen Sachsen, die Reformation einführt - gedeckt vom Schmalkaldischen Bund. Für die Hauptleute des Bundes verrät Elisabeth im Schmalkaldischen Krieg ihren Landesherren, verliert daraufhin Besitz und Einfluss und wird von Kanzlisten wie Historikern unter den Tisch gekehrt.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Moraweetz

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.