Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Tiere als Hoffnungsträger in der Medizin

Nacktmulle: Sie sind nicht besonders schön, haben aber erstaunliche Fähigkeiten, die der Wissenschaft von Nutzen sein könnten. | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 26.10.2017
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Der Nacktmull
Wenn es auf die inneren Werte ankommt

Der Mensch ein Tier?
Lernen von kranken Vögeln und Affen

Das Kalenderblatt
26.10.1861
Johann Philipp Reis stellt Fernsprechgerät vor
Von Hellmuth Nordwig

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Nacktmull - Wenn es auf die inneren Werte ankommt
Autor: Bernhard Kastner / Regie: Eva Demmelhuber
Er ist unglaublich hässlich - und unglaublich interessant: der Nacktmull. Das kleine, komplett nackte Nagetier mit den vorstehenden Zähnen und der faltigen Haut, lebt in Kolonien bis zu 300 Tieren in Afrika. Eine straffe Organisation, wie man sie sonst nur bei Insektenvölkern kennt, durchzieht das Leben eines Nacktmulls. An der Spitze des Nacktmull-Staates steht die Königin, die zusammen mit ihrem Pascha sämtliche Nachkommen der Gruppe zeugt. Die restlichen Tiere sind in der Kinderaufzucht tätig, arbeiten als Bauarbeiter an der Erweiterung der weitverzweigten unterirdischen Baue, oder stellen sich als Soldaten mutig gegen mögliche Eindringlinge. Dabei herrscht ein rauer Umgangston, gerade die Königin ist immer wieder in blutige Kämpfe mit Rivalinnen verwickelt, die ihren Thron besetzen wollen. Doch nicht nur ihr auffallendes Sozialleben fasziniert die Wissenschaft, Nacktmulle sind gerade für die Medizin hochinteressante Forschungsobjekte. Denn die Tiere werden für Nager unglaublich alt, sie sind nahezu schmerzunempfindlich und sie haben ein extrem gut funktionierendes Immunsystem, das sie gegen vielerlei Gifte und Krankheiten immun macht. Doch das für die Forschung wohl interessanteste Geheimnis ist: Nacktmulle bekommen niemals Krebs.

Der Mensch ein Tier? - Lernen von kranken Vögeln und Affen
Autorin: Iska Schreglmann / Regie: Sabine Kienhöfer
Der Mensch ist ein Tier - biologisch betrachtet zumindest: Homo sapiens gehört zur Familie der Menschenaffen. Insofern scheint es eigentlich nicht verwunderlich, dass es zwischen Affen und Menschen nicht nur äußerliche Ähnlichkeiten gibt, sondern sie auch unter ähnlichen Beschwerden leiden. Davon könnte der Mensch durchaus profitieren: Was den Gorilla gesund macht, könnte auch dem kranken Menschen helfen. Aber auch bei anderen Wild- und selbst bei Haustieren finden sich verblüffende Parallelen zu gesundheitlichen Problemen des Menschen: Hunde, die unter Brustkrebs leiden; Wölfe mit Depressionen; drogensüchtige Rentiere. Forscher wie der Zoologe und Evolutionsbiologe Josef Helmut Reichholf plädieren dafür, die starre Trennung zwischen Human- und Tiermedizin zu überwinden und vom erworbenen Wissensschatz gegenseitig zu profitieren.

Moderation: Leslie Rowe
Redaktion: Bernhard Kastner

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