Bayern 2

     

radioWissen Sozialgeschichte in der frühen Neuzeit

"Aufruhr" - gemalt von Käthe Kollwitz | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 18.09.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der deutsche Bauernkrieg
Aufstand des gemeinen Mannes

Die Ständegesellschaft im Mittelalter
Beten - kämpfen - arbeiten

Das Kalenderblatt
18.9.1954
Grzimeks "Kein Platz für wilde Tiere" wird erstmals als Serie vorabgedruckt
Von Julia Zöller

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der deutsche Bauernkrieg - Aufstand des gemeinen Mannes
Autor: Michael Zametzer / Regie: Christiane Klenz
Leipheim bei Ulm, im Jahr 1994: Bei Grabungen auf einer Autobahnbaustelle machen Arbeiter eine grausige Entdeckung: menschliche Knochen. Es sind die Skelette von 26 Menschen, die Reste zweier Massengräber. Stumme Zeugen eines grausamen Gemetzels, das fünf Jahrhunderte zurückliegt. - Am 4. April 1525 trafen hier drei oberschwäbische Bauernhaufen auf das Heer des Schwäbischen Bundes, eines Zusammenschlusses der Reichsstände. Es ist die erste Schlacht in einer Reihe von Aufständen, Kämpfen und Revolten, bekannt geworden als der "Deutsche Bauernkrieg". Der Krieg gegen die Obrigkeit begann zwar zunächst als Aufstand der Bauern, doch bald schlossen sich Angehörige von Unterschichten aus Stadt und Land an. Zwölf Artikel formulierten die Aufständischen in Memmingen als Beschwerdeschrift, Reformprogramm und politisches Manifest in einem. Sie verlangten ein freieres Leben, weniger Abgaben und beriefen sich auch auf die Thesen Martin Luthers. Bald kam es zu Gewaltexzessen.

Die Ständegesellschaft im Mittelalter - Beten - kämpfen - arbeiten
Autorin: Brigitte Kohn / Regie: Christiane Klenz
"Das Haus Gottes ist dreigeteilt", so Bischof Adalbero von Laon Anfang des 11. Jahrhunderts. "Die einen beten, die anderen kämpfen, die dritten endlich arbeiten." Geistlichkeit, Ritterschaft, Bauern, an diese drei Stände denkt der Bischof, aber daneben gibt es natürlich auch im Mittelalter noch viele andere Möglichkeiten, um soziale Zugehörigkeiten zu definieren. Die Mitglieder eines Standes "stehen" in einer Gemeinschaft. Sie sind entweder durch den Besitz von Privilegien oder durch soziale Benachteiligungen miteinander verbunden. Vorrechte galten als gottgewollt und natürlich, gingen aber mit der Verpflichtung zur Fürsorge einher. Die Sendung geht der Frage nach, wie diese Ordnung entstanden ist, wie sie funktionierte, welche Störfelder es gab - und wie sie nachwirkt.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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