Bayern 2

     

radioWissen München

"Münchner Freiheit" in Schwabing | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 17.07.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Mythos Schwabing
Vom Vorstadtdorf zum Treffpunkt der Avantgarde

Der Englische Garten
Münchens grünes Herz

Das Kalenderblatt
17.7.1956
"High Society" wird uraufgeführt
Von Brigitte Kohn

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Mythos Schwabing - Vom Vorstadtdorf zum Treffpunkt der Avantgarde
Autorin: Ulrike Beck / Regie: Eva Demmelhuber
Schwabing ist weit mehr als ein Stadtteil Münchens. Es ist ein Ort, der längst zum Mythos geworden ist. Dank seiner glanzvollen Zeit zwischen 1890 und 1914, als München zum Magneten für Künstler aus aller Welt wurde und das ursprüngliche Dorf Schwabing zum Viertel, in dem sich Maler, Schriftsteller, Musiker, Journalisten und Freigeister niederließen. Schwabing wird zum "Welt-Vorort des Geistes", zum "bayerischen Montmartre". Ein Ort, in dem die Bohemiens sich in Cafés, Wirtshäusern und literarischen Zirkeln treffen und trotz Zensurgesetz in einer nie da gewesenen Freiheit Grenzen überschreiten und ausdehnen. Egal, ob sie aus Husum, Lübeck oder Hannover kommen: Die Künstler sind die "Schwabinger Schlawiner". Die große Zeit der Bohemiens endet jedoch jäh mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges, und erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beginnt der Geist Schwabings sich wieder zaghaft zu regen. Schwabing wird zunächst zum Amüsierviertel und dann 1962 zum Schauplatz der "Schwabinger Krawalle". Tagelang liefern sich Polizei und Protestanten Straßenschlachten. Die Schwabinger Krawalle gelten als Vorläufer einer neuen Ära, der 68-Bewegung, die in der ganzen Bundesrepublik gegen das Establishment aufbegehrt. Eine Zeit, in der ein ganz anderer Zeitgeist wehte, als heute. Auch in Schwabing.

Der Englische Garten - Münchens grünes Herz
Autorin: Carola Zinner / Regie: Martin Trauner
Eine Maß im Biergarten am Chinesichen Turm, die Aussicht vom Hügel des Monopteros und ein Blick auf die "Nackerten" am Eisbach - für München-Besucher ist der Englische Garten Pflichtprogramm. Mit dieser Beliebtheit wird bis heute die Absicht seiner Gründer erfüllt: Einen "Volksgarten" wollten Kurfürst Karl Theodor und sein Hofgärtner Friedrich Ludwig von Sckell schaffen, und zwar im "Englischen Stil", wie es damals im ausgehenden 18. Jahrhundert modern war. Vorläufer des Englischen Gartens waren Nutzgärten, die Karl Theodor auf den Rat von Graf Rumford für seine Soldaten am "Hirschanger" anlegen ließ, einem Gelände unweit der Residenz, die bis zu dieser Zeit ein beliebtes Jagdgebiet der Wittelsbacher gewesen war. Für den Hofgärtner Sckell stellten die mageren Wiesen der Auenlandschaft eine eben so große Herausforderung dar wie die häufigen Isar-Überschwemmungen, die erst Jahrzehnte später mit Dämmen gezähmt werden konnten. Der Aufwand hat sich zweifellos gelohnt: Trotz einiger schmerzhafter Eingriffe (unter anderem ist der Park zerschnitten von einer mehrspurigen Stadtautobahn) ist der Englische Garten heute unverzichtbares Erholungsgebiet der Millionenstadt München - einer der weiträumigsten Stadtparks der Welt.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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