Bayern 2


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Was ist Polyneuropathie? Mehrere Nerven sind betroffen

Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems. Die Wurzeln dieser Nerven liegen entlang der Wirbelsäule, und die Nervenfasern laufen die Arme und Beine entlang bis in die Peripherie, also bis in die Finger bzw. Zehen.

Von: Holger Kiesel

Stand: 28.01.2020

Eine Frau kühlt ihre Füße im Wasser. | Bild: BR

"Poly" (griech. "viele") heißt es deshalb, weil (im Gegensatz zur Mononeuropathie) häufig mehrere Nerven betroffen sind.

Welche Nerven sind besonders betroffen?

Grundsätzlich können alle Nerven von einer Polyneuropathie betroffen sein. An den Füßen sind es besonders die, die für die Fußhebung und -senkung zuständig sind, an den Armen ist die kleine Handmuskulatur betroffen. Es können motorische (für die Versorgung der Muskeln verantwortliche) oder sensible (für das Gefühl verantwortliche) Anteile verschiedenster Nerven geschädigt sein in Form von sensomotorischen Ausfällen im jeweiligen Bereich.

Verschiedene Nerven reagieren unterschiedlich

Sind die motorischen Anteile betroffen, werden bestimmte Muskeln vom Nerven nicht mehr angesteuert, der Betroffene spürt das als Schwäche und die Muskeln werden immer schwächer und dünner. Wenn die sensiblen Anteile geschädigt sind, ist das Gefühl in der betroffenen Körperregion gestört (Taubheit, pelziges Gefühl) und es kann zu Schmerzen kommen (Brennen, Kribbeln, Stechen).

Ursachen der Polyneuropathie

Die Liste möglicher Ursachen einer Polyneuropathie ist lang. Besonders oft ist sie eine Folgeerscheinung der Zuckerkrankheit (diabetische Polyneuropathie) oder häufigen übermäßigen Alkoholgenusses (alkoholische Polyneuropathie). Dann gibt es die entzündlichen und die Immun-Neuropathien mit all ihren Unterarten wie z.B. die paraneoplastischen Neuropathien, die mit Tumoren verbunden sind und die stetig wachsende Gruppe der erblichen Neuropathien. Aber auch verschiedene Medikamente (vor allem Chemotherapeutika) und ein Vitamin-B12-Mangel können eine Polyneuropathie auslösen oder verstärken.


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